USA: CorTec erhält Erlaubnis für Hirnimplantat-Versuche mit Menschen

Die Freiburger Firma CorTec hat die Erlaubnis erhalten, sein Brain Interchange System an Menschen zu testen. Das Implantat soll nach Schlaganfällen helfen.

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Eine leuchtende Kopf-Grafik, auf die ein Finger tippt

Nach Neuralink darf nun auch CorTec sein Brain Interchange System einem Menschen einsetzen.

(Bild: Skorzewiak/Shutterstock.com)

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Das deutsche Unternehmen CorTec darf in den USA sein Brain Interchange System künftig einem Menschen implantieren. Die Ethikkommission (Institutional Review Board, IRB) der University of Washington genehmigte eine Marchbarkeitsstudie. Die Hirn-Computer-Schnittstelle der Freiburger Firma soll der Rehabilitation nach einem Schlaganfall dienen.

Zuvor hatte CorTec bereits die Zulassung der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) erhalten, welche die technische Sicherheit und Leistungsfähigkeit sowie die Qualität der Studienplanung beurteilt. Der nächste Schritt sei nun, freiwillige Studienteilnehmende zu rekrutieren, teilt das Unternehmen am Montag mit. Für die Zulassung musste sowohl das Forschungsteam der University of Washington als auch Gerätehersteller CorTec zahlreiche Unterlagen einreichen. "Die Bewertung der FDA konzentrierte sich auf das Studienprotokoll, die Gefahrenanalyse und das Gerätedesign, um die Eignung für die Implantation beim Menschen sicherzustellen", erläutert Jeffrey Herron, Professor an der University of Washington, der die Studie vor Ort betreut und bezeichnet die Genehmigung als entscheidenden Meilenstein.

"Unser System ermöglicht einen nahtlosen Informationsaustausch zwischen Biologie und Technologie, weshalb wir es CorTec Brain Interchange genannt haben", sagt Martin Schüttler, CTO von CorTec, über die Closed-Loop-Funktionalität des Brain Interchange Systems. Das Produkt eröffne als technologisches Werkzeug Wege zur Entwicklung neuer Therapien. Durch die elektrische Stimulation an der Oberfläche bestimmter Hirnbereiche soll das Gerät die Rehabilitation unterstützen, wenn Betroffene durch einen Schlaganfall an einer Beeinträchtigung der oberen Gliedmaße leiden.

Das Freiburger Unternehmen CorTec gibt es seit 2010. Die Firma vermarktet Neurotechnologie für Kliniken und Industrie, unter anderem Systeme für die Erforschung neuer klinischer Anwendungen. Das Brain Interchange System ist vollständig implantierbar. Auf 32 Kanälen arbeitet es sowohl sensorisch als auch stimulierend. Zweck des Systems ist, neue Therapien für das zentrale Nervensystem zu erforschen.

(are)