USA: Satellitenfernsehbetreiber Dish akzeptiert Bitcoinzahlungen
Mit 14 Millionen Kunden und einem Umsatz von rund 14 Milliarden US-Dollar wäre Dish bislang das wohl größte Unternehmen, das Bitcoin akzeptiert. Offen ist aber, wie viele Kunden wirklich damit bezahlen wollen.
Der US-Satellitenfernsehnetz-Betreiber Dish hat angekündigt, künftig auch Bitcoinzahlungen zu akzeptieren. Kunden können dann wahrscheinlich ab dem dritten Quartal diesen Jahres mit der Kryptowährung zahlen, wobei die Zahlungen der Mitteilung [1] zufolge über den Dienstleister Coinbase abgewickelt werden sollen. Bei Dish eingehende Bitcoinzahlungen werden dabei durch Coinbase direkt in US-Dollar umgewandelt.
"Bitcoin ist für einige Leute eine bevorzugte Bezahlweise geworden und denen wollen wir entgegenkommen“, begründetet Dish-Vize Bernie Han den Schritt. Mit einem Umsatz von rund 14 Milliarden US-Dollar und einem Stamm von über 14 Millionen Pay-TV-Kunden dürfte Dish wohl das derzeit größte Bitcoin-akzeptierende Unternehmen sein. Coinbase wickelt laut eigenen Angaben für rund 31.000 Händler die Bitcoinzahlungen ab.
In welchem Umfang das Unternehmen Umsätze in der Kryptowährung machen wird, bleibt abzuwarten. Der US-Onlinehändler Overstock will etwa am ersten Tag seiner Bitcoin-Annahme [7] umgerechnet rund 500.000 US-Dollar eingenommen haben, was sich jedoch seitdem deutlich abgeflacht hat. Insgesamt hat das Unternehmen laut jüngsten Angaben seitdem 1.6 Millionen US-Dollar in Bitcoins umgesetzt, der New York Times zufolge unter 1 Prozent des Gesamtumsatzes [8].
Abwartende Dickschiffe
Die wirklichen Dickschiffe im US-Onlinehandel haben bis jetzt noch keine Anstalten in Richtung Bitcoin unternommen: eBay-Chef Donahoe zeigte sich Ende 2013 zwar aufgeschlossen, eine Integration in eBays Bezahltochter Paypal [9] stehe jedoch noch nicht auf der Agenda. Ein Sprecher Amazons erklärte [10] kürzlich gegenüber dem Techblog Recode, dass man darüber nachgedacht habe, aber kein großes Kundeninteresse an Bitcoinzahlungen sehe. Auch wenn ein jüngst bekanntgewordenes Patent [11] für die Annahme virtueller Währung bei Amazons Cloud-Dienst AWS die Spekulationen wieder anheizt – die eigene Kunstwährung Amazon Coin [12] dürfte dem Konzern näher stehen.
Deutschland backt in Sachen Bitcoin-Akzeptanz mit Spieleanbietern wie Bigpoint oder Pizza-Bestellungen über Lieferservice.de eher bescheidenere Brötchen. Kleinere Shops in seiner Nähe kann man sich über coinmap.org [13] heraussuchen oder auch den Bitcoinkiez [14] in Berlin besuchen. Nach wie vor wird Bitcoin jedoch noch von vielen Beobachtern eher als Spekulationsobjekt denn als ernstzunehmendes Zahlungsmittel wahrgenommen. (axk [15])
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[1] http://about.dish.com/press-release/products-and-services/dish-accept-bitcoin
[2] http://www.heise.de/thema/Bitcoin
[3] https://www.heise.de/news/Kommentar-zu-Mt-Gox-Mein-halbvollstes-Vertrauen-fuer-Bitcoin-2133204.html
[4] https://www.heise.de/news/Bitcoin-Regulierung-Die-Staaten-und-das-Kryptogeld-2089262.html
[5] https://www.heise.de/hintergrund/Bezahlen-mit-Bitcoins-3129777.html
[6] http://www.heise.de/ct/inhalt/2011/17/74/
[7] https://www.heise.de/news/USA-Pornoriese-und-Elektronikhaendler-nehmen-Bitcoinzahlungen-an-2097243.html
[8] http://dealbook.nytimes.com/2014/05/29/dish-network-to-accept-bitcoin/
[9] https://www.heise.de/news/eBay-denkt-ueber-Zahlungen-mit-Bitcoin-nach-2039167.html
[10] http://recode.net/2014/04/14/amazon-says-no-to-accepting-bitcoin-maybe-to-building-an-amex-or-visa-competitor/
[11] http://www.ecommercebytes.com/C/abblog/blog.pl?%2Fpl%2F2014%2F5%2F1401323908.html
[12] https://www.heise.de/news/Amazon-Coin-Virtuelle-Waehrung-nun-auf-allen-Android-Geraeten-2118722.html
[13] http://coinmap.org/
[14] http://bitcoinkiez.wordpress.com/
[15] mailto:axk@heise.de
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