USA: Stalker bei AirTag-Nutzung verhaftet

Ein Mann aus Connecticut wurde erwischt, nachdem er einen Apple-UWB-Tracker im Auto seines Opfers versteckt hatte.

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AirTags: Apple bietet Anti-Stalking-Funktionen, die aber auch kritisiert werden.

(Bild: ErickPHOTOPRO/Shutterstock.com)

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An der amerikanischen Ostküste ist ein Mann festgenommen worden, der versucht hat, das Auto seines Opfers mit Hilfe von Apples AirTag-Hardware zu verfolgen. Wilfred G., ein 27jähriger aus Naugatuck im US-Bundesstaat Connecticut, wird des Stalkings und der Verletzung einer Schutzbestimmung für die Person beschuldigt. Weiterhin wird ihm Hausfriedensbruch vorgeworfen.

Die Polizei war einem Medienbericht zufolge in der vergangenen Woche zu einem häuslichen Streit gerufen worden. Dabei entdeckte einer der Beamten, dass der Beschuldigte "ein Tracking-Gerät ins Auto des Opfers" eingebracht habe. G. kam gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von 10.000 US-Dollar auf freien Fuß.

UWB- und Bluetooth-Tracker verschiedener Marken lassen sich auch zum Stalking missbrauchen – vor dieser Problematik warnen Opferorganisationen in den letzten Monaten immer wieder. Besonders ins Blickfeld gerückt ist Apple: Die AirTags des Konzerns sind mit rund 30 Euro Straßenpreis pro Stück kostengünstig und aufgrund des großen "Wo ist?"-Netzwerkes, das aus Millionen von iPhones gebildet wird, erstaunlich genau zu orten.

Apple war allerdings auch einer der ersten Anbieter, der Anti-Stalking-Maßnahmen direkt in die Tracking-Hardware einbaute: So piepen Geräte, die Nutzer womöglich unberechtigt begleiten, nach einigen Stunden, damit sie entdeckt werden; außerdem gibt ein in der Nähe befindliches iPhone dem Nutzer Bescheid. Eine Android-App zu diesem Zweck ist ebenfalls erhältlich. Apple als Hersteller der Tracker betont stets, dass es diese Nutzerinformationen gibt. Die Schutzmaßnahmen können sogar verhindern, dass die Geräte als Anti-Diebstahl-Tracker verwendet werden, da Kriminelle frühzeitig erkennen, dass sie der AirTag begleitet.

Mittlerweile hat Apple noch ein weiteres Problem: Auf eBay, Etsy und Co. sind AirTags mit deaktiviertem Lautsprecher erhältlich, womit zumindest eine der Schutzfunktionen ausgehebelt wird. c't hatte bereits im letzten Sommer demonstriert, wie leicht sich AirTags zum Schweigen bringen lassen.

(bsc)