USA klagen drei Iraner wegen Erpressungs-Hacks an

3 Iraner angeklagt, zehn auf der Sanktionsliste. Die USA reagieren auf fortgesetzte Online-Straftaten aus dem Iran.​

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Fahne Irans

(Bild: esfera/Shutterstock.com)

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Mit Sanktionen und juristischen Schritten reagiert die US-Regierung auf IT-Angriffe aus dem Iran. Die US-Bundesstaatsanwaltschaft hat drei Iraner wegen Hackerattacken auf kritische Infrastruktur angeklagt. Sie wirft den Angeklagten vor, Hunderte von Opfern in den USA und anderen Ländern wie Großbritannien, Israel, Russland, oder dem Iran selbst mit Ransomware geschädigt, Daten extrahiert und die Opfer erpresst zu haben.

Unter den Opfern in den USA waren laut Anklage unter anderem regionale Stromversorgungsunternehmen, eine öffentliche Wohnungsbaugesellschaft, die US-Anwaltskammer, lokale Behörden oder ein Heim für Opfer häuslicher Gewalt. Die iranische Regierung habe einen sicheren Hafen für derartige Verbrechen geschaffen, sagt die US-Staatsanwaltschaft. Für die drei Männer gilt die Unschuldsvermutung.

Die veröffentlichte Anklage erhebt die Vorwürfe vorsätzlicher Beschädigung geschützter Computer (bis zu zehn Jahre Haft), Verschwörung zum Betrug mit Computern (fünf Jahre) sowie Übermittlung einer erpresserischen Forderung in diesem Zusammenhang (fünf Jahre). Dass US-Behörden die Angeklagten bald fassen werden, ist unwahrscheinlich.

Parallel hat das US-Finanzministerium Sanktionen gegen zehn Personen und zwei Einrichtungen im Iran wegen ihrer Unterstützung der digitalen Attacken verhängt. Die Gruppe habe Verbindungen zu den iranischen Revolutionsgarden. In den USA stehen die Revolutionsgarden auf einer Liste von Terrororganisationen.

Die Angreifer sollen es besonders auf das Verteidigungs-, Diplomaten- und Regierungspersonal der USA und von Nahost-Staaten sowie auf private Branchen wie Medien, Energie, Unternehmensdienstleistungen und Telekommunikation abgesehen haben. Etwaiger Besitz der Betroffenen in den USA wird nun eingefroren, US-Staatsbürgern werden Geschäfte mit ihnen untersagt. In Europa hat Albanien aufgrund wiederholter Cyberattacken die diplomatischen Beziehungen zum Iran gekappt.

Das Strafverfahren heißt USA v. Mansour Ahmadi, Ahmad Khatibi Aghda et Amir Hossein Nickaein Ravari und ist am US-Bundesbezirksgericht für New Jersey anhängig.

(ds)