USA und EU erzielen Einigung über GPS-Galileo-Abkommen

GPS und Galileo werden für zivile Anwender die gleiche Frequenz benutzen.

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Von
  • Florian Rötzer

Die EU-Kommission berichtet, dass eine endgültige Einigung über die Kooperation der beiden Satelliten-Navigationssysteme erreicht worden ist. Auf der Grundlage des nach längeren Auseinandersetzungen erzielten Abkommens aus dem Jahr 2004 sollen die zivilen GPS L1C und Galileo L1F Signale auf derselben Radiofrequenz senden. Receiver der beiden Navigationssysteme sollen diese empfangen und kombinieren können, was eine genauere Lokalisierung und eine höhere Verlässlichkeit ermöglichen würde.

Damit würde nach der Fertigstellung von Galileo die Interoperabilität und Kompatibilität für die zivile Nutzung beider Systeme in einem Globalen Navigations-Satellitensystem (GNSS) gesichert sein. EU-Generaldirektor Matthias Ruete verspricht sich davon eine schnellere Durchsetzung von Galileo auf den globalen Märkten. Ebenso wie Ruete betont auch Reno Harnish vom US-Außenministerium die gute Zusammenarbeit. Das Abkommen sei "ein Meilenstein" in dem Bemühen, "offene Standards" zu entwickeln.

Nicht bekannt ist, welche Vereinbarungen für die militärische Nutzung getroffen wurden. Die USA wollen bei militärischen Konflikten die Genauigkeit des Signals in bestimmten Regionen senken oder ganz ausschalten können. Vermutet wurde, dass den USA im Falle eines Krieges Zugriffsrechte auch auf das Galileo-Signal gewährt worden sein könnten.

Das Galileo-System soll bis 2012 einsatzfähig sein. Ursprünglich sollte das System von der Privatwirtschaft finanziert werden, nach Verzögerungen und Streitigkeiten haben die EU-Verkehrsminister beschlossen, das System mit Steuermitteln aufzubauen. Allerdings ist dieser Beschluss weiterhin umstritten. In den Wettbewerb um die zivile Nutzung ist Ende des letzten Jahres auch Russland eingetreten. Die Beschränkungen für das Signal des Satellitensystems Glonass werden aufgehoben, das System soll weiter ausgebaut werden. Ob Galileo tatsächlich wirtschaftlich tragfähig sein wird, steht in den Sternen. (fr)