Export von KI-Chips von TSMC nach China durch USA verboten

Ab sofort darf TSMC keine Chips mit Strukturbreiten von oder unter 7 Nanometer nach China liefern. Zuvor war TSMC-Technik bei Huawei gefunden worden.

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Wafer von TSMC

Ein Wafer von TSMC.

(Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

Seit Montag darf TSMC aus seinen Halbleiterwerken in Taiwan keine besonders modernen Chips mehr an chinesische Unternehmen liefern. Das US-Handelsministerium hat den weltgrößten Halbleiterhersteller dazu in einem Schreiben angewiesen, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine anonyme Quelle berichtet.

Der Meldung zufolge hat das Handelsministerium TSMC über einen "is informed letter" entsprechend angewiesen. Das ist ein spezieller rechtlicher Hinweis, mit dem Unternehmen, die Exportbeschränkungen unterliegen, darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass sie diese verletzen und sie einhalten müssen. Eine direkte Bestätigung des Vorgangs von TSMC gibt es nicht, das Unternehmen sagte Reuters jedoch, es werde sich an nationale und internationale Exportbeschränkungen halten. Das Handelsministerium wollte den Bericht nicht kommentieren.

Wie die Quelle von Reuters angab, gilt das Verbot für alle Halbleiter, die für KI-Berechnungen geeignet sind und in Strukturbreiten von 7 Nanometern oder darunter hergestellt werden. Das betrifft damit alle aktuellen KI-Beschleuniger, auch GPUs, die explizit genannt werden. Für letztere, insbesondere Nvidias RTX 4090, gelten schon seit Jahren Exportbeschränkungen. Die chinesischen Halbleiterhersteller entwickeln seitdem zunehmend eigene Designs.

Ganz ohne, auch ältere, Technik aus Taiwan scheint es aber nicht zu gehen. Vor kurzem war durch eine Chip-Analyse in Huaweis KI-Beschleuniger Atlas 300T A2 Technik von TSMC gefunden worden. Das darf eigentlich nicht sein, denn bereits seit 2020 darf TSMC keinerlei Chips an Huawei liefern oder solche für dessen Halbleitertochter Hisilicon im Auftrag herstellen. Das gilt über Huwaei hinaus auch für andere chinesische Unternehmen, 120 weitere wollte die Biden-Regierung bereits im August auf die Liste der Exportverbote setzen, doch das ist bis jetzt nicht geschehen.

Wie TSMC-Technik in chinesischen Produkten auftauchen kann, ist bisher noch ungeklärt. Wie in einer früheren Meldung beschrieben, gibt es dafür mehrere Möglichkeiten wie das Einlagern älterer Produkte, exakte Kopien durch chinesische Halbleiterhersteller oder die Fertigung durch TSMCs Partner über Drittfirmen. Schon damals, wie auch jetzt, beteuerte TSMC jedoch, sich an die Regularien halten zu wollen.

(nie)