Uber-Files: Macron verteidigt Einsatz für Fahrdienst-Vermittler

Der Staatspräsident weist Vorwürfe fragwürdiger Unterstützung Ubers zurück. Er sei stolz darauf, dass Uber tausende Arbeitsplätze in Frankreich geschaffen hat.

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Fahrzeug mit Uber-Schriftzug am Straßenrand

(Bild: MOZCO Mateusz Szymanski/Shutterstock.com)

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Von
  • dpa

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Vorwürfe zurückgewiesen, er habe dem Fahrdienst-Vermittler Uber zu seiner Zeit als Wirtschaftsminister verdeckt und übermäßig Unterstützung bei der Expansion in Frankreich gegeben. Das Vereinfachen von Auflagen hätte die Schaffung Tausender Arbeitsplätze für Fahrer bei Uber in Frankreich ermöglicht, sagte Macron am Dienstag. "Ich beglückwünsche mich zu dem was ich getan habe."

Er sei sehr stolz und er habe in seiner Zeit als Wirtschaftsminister (2014-2016) für die Ansiedlung von Firmen gekämpft, meldet der französische Nachrichtensender France Info. Frankreich habe außerdem im Anschluss für die Regulierung von Plattform-Diensten wie Uber gesorgt.

Am Wochenende waren E-Mails und Chats von Uber aus den Jahren 2013 bis 2017 öffentlich geworden. Das große Datenleck zu fragwürdigen Methoden des US-Fahrtenvermittlers gibt Einblick in das damalige aggressive Geschäftsgebaren und die Lobbyarbeit. Als Quelle gab sich nach der Veröffentlichung ein ehemaliger Uber-Manager zu erkennen. Der ehemalige Chef-Lobbyist von Uber EMEA hat die Daten geleakt.

Die Zeitung Le Monde, die neben anderen Medien die Kommunikation auswertete, berichtete über etliche bislang nicht öffentlich bekannte Treffen des damaligen Wirtschaftsministers Macron mit Uber-Verantwortlichen. Dabei sei eine gemeinsame Strategie entwickelt worden, um die Interessen Ubers trotz großer Ablehnung in der Regierung voranzutreiben.

Die Opposition und Gewerkschaften in Frankreich reagierten empört auf Macrons Handeln, so wie es sich in den sogenannten Uber-Files darstellt. Um die Deregulierung und das Vorrücken von Firmen wie Uber zu ermöglichen, habe Macron damals Arbeitnehmerrechte beschnitten, schimpfte der Chef des Gewerkschaftsbundes CGT, Philippe Martinez. Macron indes betonte, er setze sich zudem weiterhin vertraulich auch mit ausländischen Unternehmenschefs zusammen, um das Schaffen neuer Arbeitsplätze in Frankreich zu ermöglichen.

(fds)