Uber stellt erstmals operativen Gewinn im Kerngeschäft in Aussicht
Uber könnte die Verlustzone als Fahrdienstvermittler hinter sich lassen und profitabel werden. Doch es bleiben Zweifel.
Mehr als ein Jahrzehnt nach der Gründung geht Uber von einem ersten operativen Gewinn aus – jedenfalls nach Abzug diverser Kosten. Der Fahrdienst-Vermittler verbrannte bei seiner globalen Expansion Milliarden US-Dollar mit dem Versprechen späterer Profite. Nun habe man in den Monaten Juli und August schwarze Zahlen auf bereinigter Basis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen geschafft, teilte Uber am Dienstag mit.
Zwischen Gewinn und Verlust
Damit sei die Firma auf Kurs, auch im gesamten Quartal operativ aus der Verlustzone herauszukommen, betonte Finanzchef Nelson Chai. Zugleich hält sich Uber noch eine Hintertür offen. Die Prognose für das bereinigte Ergebnis für Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im laufenden Quartal hat eine ungewöhnlich breite Spanne zwischen einem Minus von 25 Millionen Dollar und einem Plus von 25 Millionen Dollar, etwa 21,3 Millionen Euro.
"Wir sind ganz klar auf dem Weg zur Profitabilität", sagte Uber-Chef Dara Khosrowshahi im TV-Sender CNBC. Im vergangenen Quartal hatte der Fahrdienst-Vermittler zwar unterm Strich bereits einen Reingewinn von 1,1 Milliarden Dollar verbucht – aber nur durch den Wertzuwachs von Investitionen etwa in den chinesischen Fahrdienst-Vermittler Didi oder den Roboterauto-Entwickler Aurora, den Uber abgegeben hatte, aber an ihm noch Anteile hält. Ohne diese Effekte hätte es ein Minus von mehr als 700 Millionen Dollar gegeben.
In der Corona-Krise war Ubers bisheriges Kerngeschäft mit Fahrdiensten abgesackt, als zweite Säule des Geschäfts wurden Essenslieferungen deutlich wichtiger. Khosrowshahi reagierte auf die Pandemie mit Sparmaßnahmen und baute unter anderem mehrere tausend Stellen ab. Auch stieg er aus der teuren Entwicklung eigener Software zum autonomen Fahren aus und übergab die Abteilung an Aurora.
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(olb)