Uganda: Cyberkriminelle stehlen der Zentralbank 16 Millionen Euro
Einer angeblich aus SĂĽdostasien stammenden Bande von Cyberkriminellen ist es gelungen, der Zentralbank von Uganda 16 Millionen Euro zu stehlen.
Bei einem Cyberangriff ist es Kriminellen aus Südostasien gelungen, der Zentralbank von Uganda umgerechnet rund 16 Millionen Euro zu stehlen. Das berichtet die ugandische Tageszeitung Daily Monitor, laut anderen Medienberichten ist es der "Benki Kuu ya Uganda" aber bereits gelungen, mehr als die Hälfte der Beute zurückzubekommen. Die Bande, die sich selbst "Waste" (englisch für Abfall) nennt, ist laut dem Daily Monitor in die IT-Infrastruktur der Bank eingedrungen und habe von einem Konto 62,4 Milliarden Uganda-Schilling transferiert. Ob das Geld das eigentliche Ziel gewesen sei oder die unbekannten Kriminellen einfach gestohlen haben, was sie vorgefunden haben, sei nicht bekannt.
Hinweise auf Hilfe durch Insider
Laut dem Bericht ereignete sich der Diebstahl bereits vor zwei Wochen, in der Folge habe sich sogar Staatspräsident Yoweri Museveni mit dem Fall befasst. Zuerst sei die Polizei mit den Ermittlungen beauftragt worden, später hätten aber die Geheimdienste des zentralafrikanischen Landes übernommen. Bei der Zentralbank selbst habe man versucht, die Angelegenheit möglichst unter Verschluss zu halten. Besorgt war man demnach, dass der Diebstahl den Fokus der Aufmerksamkeit darauf ziehen könnte, dass die Zentralbank seit fast drei Jahren keinen allein dafür verantwortlichen Chef hat. Außerdem hätten anonyme Quellen von Hinweisen dafür gesprochen, dass die Cyberkriminellen Hilfe von Insidern gehabt hätten.
Weitere Details etwa zum Vorgehen der Diebe gibt es bislang nicht, laut Daily Monitor wurde eine externe Firma mit einer Überprüfung beauftragt. Die Nachrichtenagentur Reuters erklärt noch, dass Banken und andere Finanzinstitutionen in Uganda immer wieder Opfer vergleichbarer Cyberangriffe werden. Von der Polizei heißt es aber, dass einige der Opfer zögern würden, das öffentlich einzugestehen. Die Befürchtung ist demnach, dass damit Kunden verprellt würden. Zentralbanken von Staaten sind aber selten Opfer. Vor achteinhalb Jahren wurden der Zentralbank von Bangladesch einige Dutzend Millionen US-Dollar gestohlen, nur wegen eines Zufalls war es den Dieben damals nicht gelungen, fast eine Milliarde zu stehlen.
(mho)