Ukraine-Krieg: DDoS-Angriffe auf Litauen

Wegen beschränkten Warenverkehrs von Russland nach Kaliningrad hat eine pro-russische Cybergang Überlastungsangriffe auf litauische Webseiten gestartet.

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Aufmacher DDoS pro-russischer Cybergang Killnet auf Litauen

(Bild: Photon photo/Shutterstock.com)

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Das litauische Verteidigungsministerium meldete in der Nacht auf Dienstag dieser Woche auf Twitter schwere Distributed-Denial-of-Service-Attacken gegen Webseiten staatlicher Einrichtungen und privatwirtschaftlicher Unternehmen. Die schlimmsten Angriffe seien inzwischen unter Kontrolle und die Dienste wiederhergestellt. Da Litauen Transitland für Warenlieferungen von Russland in die russische Exklave Kaliningrad ist und EU-Sanktionen diese einschränken, ist das Land ins Visier russischer Cybergangs geraten.

Bei Distributed-Denial-of-Service-Angriffen (DDoS) legen Angreifer Zielsysteme im Internet lahm, indem sie sie mit einer riesigen Zahl an Anfragen überfluten, was die Systeme oder deren Internetanbindung an die Belastungsgrenzen bringt. Dadurch sind sie für reguläre Anfragen von Nutzerinnen und Nutzern nicht mehr zugreifbar.

Zwar seien die größten Attacken inzwischen eingedämmt, jedoch warnt die Behörde, dass in den kommenden Tagen mit weiteren Cyber-Angriffen zu rechnen sei. Insbesondere der Transport-, Energie- und Finanzsektor würde ins Visier der Angreifer geraten.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte ein Sprecher der pro-russischen Cybergang Killnet, für die Angriffe verantwortlich zu sein. Die Angriffe würden weitergehen, bis Litauen die Blockade der Warenlieferungen nach Kaliningrad aufhebe. "Wir haben 1652 Web-Ressourcen demoliert. Und das nur bis jetzt", erklärte der Killnet-Sprecher.

Der Nachrichtenagentur dpa zufolge hatte die Cybergang Killnet auf dem Messengerdienst Telegram wegen der Beschränkung des Warenverkehrs in die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad mit Angriffen gedroht. Litauen hatte Mitte Juni den Transport einiger Waren über sein Territorium in das Gebiet um das frühere Königsberg verboten, die auf westlichen Sanktionslisten stehen. Killnet trat unter anderem bereits mit DDoS-Angriffen auf den Eurovision Song Contest in Erscheinung.

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(dmk)