Umfrage: Ein Viertel hält KI für schlauer als die eigenen Kollegen​

Wenn fast alle KI-Tools benutzen, was heißt das für das Miteinander am Arbeitsplatz? Laut einer Umfrage arbeitet mancher lieber mit der KI als den Kollegen.

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Frau schüttel Roboter die Hand

(Bild: Yakobchuk Viacheslav / Shutterstock.com)

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Abseits der immer wieder behaupteten Produktivitätsgewinne könnten KI-Tools auch deutliche Auswirkungen aufs kollegiale Miteinander am Arbeitsplatz haben, wie eine Umfrage des Karriereportals Indeed nahelegt. So hätten 25 Prozent der Befragten angegeben, dass sie die KI für kompetenter als die eigenen Kollegen halten. Weitere 29 Prozent meinten, die KI sei fachlich zumindest schon auf Augenhöhe mit den erfahrenen Kräften im Unternehmen. Befragt wurden den Angaben nach 500 Personen, die generative KI in ihrem Job verwenden. Die Umfrage liegt der iX-Redaktion vor.

Fast ein Fünftel (19 Prozent) arbeite sogar lieber mit einer KI als mit den Arbeitskollegen zusammen. Für 28 Prozent halte sich die Einstellung zur Zusammenarbeit mit Mensch oder Maschine die Waage – und mehr als die Hälfte (53 Prozent) gebe dem Team den Vorzug gegenüber ChatGPT und Co. Indeed sieht hier das Potenzial, dass generative KI Austausch und Miteinander im Job deutlich verringern könnte.

Nach Anwendungsgebieten befragt, gab rund die Hälfte an, KI für Inspiration (51 Prozent) oder Lösungen für Arbeitsprobleme (46 Prozent) zu verwenden. 36 Prozent holten sich Feedback von der KI zu ihren Arbeitsergebnissen und über ein Drittel stelle den Chatbots auch inhaltliche Fragen, um damit nicht die Kollegen behelligen zu müssen. 46 Prozent der Befragten griffen bereits auch täglich oder mehrfach in der Woche auf KI-Tools zu.

Zwei Drittel sehen ChatGPT und Co. auch als Gewinn für ihre eigene Arbeitseffizienz, 22 Prozent hätten sogar von stark gestiegener Effizienz gesprochen. Der Gewinn hat aber offenbar einen Preis: Knapp die Hälfte habe angegeben, dadurch bereits Anzeichen von Langeweile und Unterforderung im Arbeitsalltag zu empfinden.

Arbeitsergebnisse der generativen KI als die eigenen auszugeben, ist laut der Indeed-Umfrage bei Männern mit 46 Prozent eher verbreitet als bei Frauen (39 Prozent). Geschlechterübergreifend lag das bei 43 Prozent. Eine andere Umfrage legt nahe, dass hier auch Peinlichkeitsgefühle mit hineinspielen könnten. So wäre es 48 Prozent unangenehm, gegenüber Vorgesetzten KI-Nutzung einzugestehen, weil sie vermeiden wollten, als faul oder inkompetent zu gelten.

(axk)