Umfrage: Gedruckte Bücher überall vor E-Books – vor allem in Deutschland
In zehn großen Märkten kaufen die Menschen teilweise deutlich mehr gedruckte Bücher als digitale. Das hat eine Umfrage ergeben.
Während in China im vergangenen Jahr schon fast so viele Menschen ein E-Book gekauft haben wie eines aus Papier, sind elektronische Bücher hierzulande weiterhin enorm abgeschlagen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Statista. Aus der geht hervor, dass rund 24 Prozent der Befragten in China im vergangenen Jahr ein E-Book gekauft haben, 32 Prozent ein gedrucktes. In Deutschland dagegen hätten nur 10 Prozent ein digitales Buch gekauft, aber stolze 58 Prozent eines aus Papier. Weniger waren es nur in Frankreich (7,5 Prozent) und Indien (5,6 Prozent), dort waren es aber auch weniger bei den gedruckten Büchern.
Gedruckte Bücher überall an der Spitze
Die Umfrage in zehn großen Staaten Europas, Nordamerikas und Asiens zeigt einmal mehr, dass E-Books zwar eine gewisse Beliebtheit erreicht haben, gedruckte Bücher aber nirgends eingeholt haben – auch nicht in der Corona-Pandemie mit ihrem verändertem Konsumverhalten. Zwar ist der Abstand in China am niedrigsten, die Verbreitung von E-Books ist demnach aber in den USA und dem Vereinigten Königreich vergleichbar. Weil dort aber jeweils deutlich mehr Menschen gedruckte Werke kaufen, ist der Abstand jeweils viel größer. Den Zahlen zufolge kaufen darüber hinaus in keinem der untersuchten Staaten so viele Menschen gedruckte Bücher wie in Deutschland und in keinem so wenige wie in Indien.
Die per Umfrage ermittelte Zahl der E-Book-Käufer und -Käuferinnen für Deutschland passen zu den jüngsten des Statistischen Bundesamts. Das hatte im Herbst anlässlich der Buchmesse in Frankfurt am Main mitgeteilt, dass 2019 hierzulande etwa 9 Prozent der Bevölkerung über 10 Jahren mindestens ein E-Book gekauft haben. Digitale Bücher waren demnach unter Frauen beliebter als unter Männern, bei der Altersgruppe dominiert eindeutig jene zwischen 25 und 54 Jahren. Der Anteil der E-Book-Leser und -Leserinnen stagniert seit Jahren.
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(mho)