Umfrage: Kein ausreichender Verbraucherschutz im digitalen Raum

Forsa hat für den Verbraucherzentrale Bundesverband 1500 Menschen dazu befragt, wo ihnen der Verbraucherschuh am meisten drückt.

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(Bild: c't)

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Fakeshops, untergeschobene Verträge, künstliche Intelligenz oder manipulative Designs: 49 Prozent von 1500 Befragten im Alter ab 14 Jahren fühlen sich vor solchen Phänomenen im digitalen Raum und im Internet nicht ausreichend geschützt. Das hat Forsa im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) per Telefonbefragung herausgefunden.

Die Verunsicherung der Verbraucher spiegele sich auch in anderen Zahlen wider, teilte der vzbv mit. Im Jahr 2023 habe er bundesweit über 92.000 Beschwerden im digitalen Bereich erfasst; damit entfielen 33 Prozent aller Beschwerden auf diesen Bereich. Besonders viele Probleme gebe es mit ungewollten Verträgen für Festnetz, Internet oder Mobilfunk.

In der Umfrage stimmten 95 Prozent voll und ganz oder eher der Aussage zu, dass Verbraucher besser vor untergeschobenen Verträgen im Internet geschützt werden müssen. Ein schnell wachsendes Verbraucherärgernis sind laut vzbv Fakeshops. Dazu seien im Jahr knapp 7000 Beschwerden bei den Verbraucherzentralen eingegangen, 43 Prozent mehr als im Vorjahr.

79 Prozent der Befragten meinen, Webseiten dürften nicht so gestaltet sein, dass dadurch Einfluss auf die Entscheidungen von Menschen genommen wird. Online-Händler versuchten beispielsweise Verbraucher mit Tricks dazu zu bringen, mehr und schneller zu kaufen.

Künstliche Intelligenz habe zwar das Potenzial, den Verbraucheralltag weiter zu vereinfachen. Es bestehe aber auch das Risiko von Manipulation, Täuschung oder Diskriminierung. 92 Prozent der Befragten stimmen zu, dass es klare Regeln für künstliche Intelligenz (KI) geben muss, damit Verbraucher zum Beispiel vor Manipulation geschützt werden. 44 Prozent sind besorgt, dass sie selbst künftig bei Kaufentscheidungen oder Vertragsabschlüssen von KI manipuliert werden. In der Altersgruppe der 45- bis 59-Jährigen sind es 51 Prozent.

Dabei haben 52 Prozent der Befragten angegeben, bereits Erfahrungen mit KI gemacht. 30 Prozent haben angegeben, Anwendungen wie ChatGPT regelmäßig zu nutzen. 41 Prozent geben an, bewusst zu versuchen, keine KI-Anwendungen zu verwenden.

(anw)