Umfrage: Schnelles Internet für Unternehmen wichtig gegen künftige Krisen
Die Coronavirus-Krise hat es drastisch vorgeführt: Schnelles Internet macht Firmen widerstandsfähiger. Eine Mehrheit hat das in einer Umfrage angegeben.
Der Ausbau des schnellen Breitband-Internets ist laut einer neuen Umfrage für die ganz große Mehrheit der deutschen Unternehmen die beste Vorbeugung gegen künftige Krisen. Mehr als 90 Prozent der befragten 2452 Firmen antworteten, dass ein weiterer Ausbau der digitalen Infrastruktur geeignet oder sehr geeignet sei, um die deutsche Volkswirtschaft widerstandsfähiger zu machen.
Das haben das Münchner Ifo Institut und das Mannheimer Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen ermittelt. Mehr als die Hälfte der Unternehmen würde das sogar für eine "sehr geeignete" Maßnahme halten, um für künftige Krisen besser gewappnet zu sein. Gefragt wurde, welche politische Maßnahme man für geeignet halte, um die Widerstandsfähigkeit der deutschen Wirtschaft gegen Krisen zu erhöhen.
Breitbandversorgung oft noch unzureichend
"Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass in vielen Regionen Deutschlands die Breitbandversorgung noch unzureichend ist", sagte Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung. In der Corona-Pandemie haben viele Unternehmen demnach Geld für die Digitalisierung der Arbeitsabläufe in die Hand genommen. 56 Prozent der befragten Unternehmen erweiterten die Möglichkeit für die Arbeit im Heimbüro. Und vor allem größere Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern investierten in die Digitalisierung ihres Vertriebs (41,3 Prozent).
Die Stiftung lässt für ihren Jahresmonitor wechselnde Themen bei den teilnehmenden Unternehmen abfragen. Die Studie soll im September veröffentlicht werden.
"Recht auf schnelles Internet" unterwegs
Die Bundesministerien für Wirtschaft sowie für Verkehr und digitale Infrastruktur planen ein "Telekommunikationsmodernisierungsgesetz", das Bürgern und Unternehmen auf Antrag einen Anspruch auf einen schnellen Internetzugang für eine "angemessene soziale und wirtschaftliche Teilhabe" erhalten sollen. Der Ausbau schneller Glasfaserverbindungen ist in Deutschland seit Langem ein kontrovers diskutiertes Thema. Der Bund fördert den Ausbau mit enormen Summen, von denen jedoch nur ein kleiner Teil abgerufen wurde.
Laut Bundes-Breitbandatlas schwankt die Abdeckung im Land stark: In Köln etwa ist die Ausbauquote mit 80 Prozent am höchsten, in Berlin ist sie dagegen nur 5 Prozent. Eine Studie legte 2019 dar, dass die Einführung von Breitband eine spürbare Förderung der lokalen Wirtschaft verursacht.
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(tiw)