Umfrage zu Künstlicher Intelligenz in deutschen Firmen: Nur jede achte nutzt sie

Deutsche Firmen nutzen KI nur selten, große Firmen sind beim Einsatz führend. Meistens ist Unkenntnis das Hindernis, hat das Statistische Bundesamt ermittelt.

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(Bild: PopTika / Shutterstock.com)

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Deutsche Unternehmen machen sich Künstliche Intelligenz bislang eher selten zunutze, setzen sie jedoch in nahezu allen wichtigen Bereichen ein. Das Zögern beim KI-Einsatz beruht vor allem auf fehlendem Wissen, ethische Überlegungen spielen nur eine unbedeutende Rolle; und zahlreiche Firmen haben eine Nutzung von KI noch gar nicht in Betracht gezogen. Das hat eine Erhebung des Statistischen Bundesamts (Destatis) ergeben.

Demnach setzt im Jahr 2023 jede achte Firma in Deutschland überhaupt KI ein (12 Prozent) – erfasst wurden dabei Unternehmen mit mindestens 10 Beschäftigten. Darunter sind am häufigsten große Unternehmen ab 250 Mitarbeitern mit mehr als einem Drittel (35 Prozent) vertreten, jedoch nur jedes sechste mittelgroße Unternehmen (16 Prozent, 50 bis 249 Mitarbeiter) und sogar nur jedes zehnte kleine Unternehmen (10 Prozent, 10 bis 49 Mitarbeiter).

Die häufigsten Einsatzgebiete von KI sind das Controlling oder die Finanzverwaltung (25 Prozent der erfassten Unternehmen), die IT-Sicherheit (24 Prozent), die Produktions- oder Dienstleistungsprozesse (22 Prozent) sowie Management und Organisation/Verwaltung (20 Prozent). Dabei übernimmt KI vor allem die Aufgabe der Spracherkennung (43 Prozent), das Automatisieren von Arbeitsabläufen oder gibt Hilfe bei der Entscheidungsfindung (32 Prozent) und erledigt das Analysieren von Schriftsprache (Text-Mining, 30 Prozent).

Unter den Firmen, die bislang auf den Einsatz von KI verzichtet haben, hatten lediglich 10 Prozent die Nutzung bereits in Betracht gezogen. 22 Prozent kamen zu der Einschätzung, dass eine KI-Nutzung in ihrem Unternehmen nicht sinnvoll sei. Die Gründe für den Verzicht auf KI sind: fehlendes Wissen (72 Prozent), Inkompatibilität mit vorhandener Ausstattung (Geräte, Software, Systeme) (54 Prozent), Schwierigkeiten mit der Verfügbarkeit oder Qualität der Daten (53 Prozent), unklare rechtliche Folgen (51 Prozent), Bedenken hinsichtlich der Wahrung des Datenschutzes und der Privatsphäre (48 Prozent), Kosten (41 Prozent) und ethische Überlegungen (22 Prozent).

Eine kürzlich veröffentlichte Umfrage des Netzausrüsters Cisco unter Firmen in 30 Ländern zeigte, dass deutsche Firmen bei der Vorbereitung zum KI-Einsatz im Vergleich zurückliegen. Allerdings gilt demnach fast allen Firmen in Deutschland der Einsatz von KI als so wichtig, dass sie bereits an Strategien und Investitionsplänen dafür arbeiten.

Destatis hat diese Ergebnisse aus seiner jährlichen Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (ITK) veröffentlicht. Mehrfachnennungen waren möglich.

(tiw)