Umsatz- und Gewinnwarnung: Online-Optiker Mister Spex schließt Filialen

Der Berliner Online-Optiker Mister Spex senkt seine Erwartungen und strukturiert sich um. Dabei will er sich auch auf ältere Kundschaft konzentrieren.

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Ansicht einer Filiale von Mister Spex

(Bild: Mister Spex)

Lesezeit: 2 Min.

Der Berliner Online-Optiker Mister Spex hat seine Umsatz- und Gewinnprognose für dieses Jahr abgesenkt und leitet eine Restrukturierung ein. Dabei will das Unternehmen die Personalkosten senken, Preise anpassen sowie Werbe- und Rabattaktionen reduzieren. Zudem schließt Mister Spex alle acht internationalen Filialen; fünf in Österreich, zwei in Schweden und eine in der Schweiz, geht aus einer Mitteilung hervor. Insgesamt betreibt das Unternehmen bisher etwa 70 Filialen.

Beim Umsatz schließt das Unternehmen nun einen Rückgang um bis zu 6 Prozent nicht aus. Im günstigsten Fall soll er um 3 Prozent zulegen. Zuvor hatte das Management hier ein geringes bis mittleres Wachstum prognostiziert. Die bereinigte operative Marge (Ebitda) soll 2024 zwischen minus 4 Prozent und plus einem Prozent liegen. Ursprünglich sollte das Ebitda im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegen.

Die Aktie des Unternehmens wird nun mit knapp 2,40 Euro zu einem um etwa 6 Prozent geringeren Wert als am Vortag gehandelt. Der Ausgabepreis zum Börsengang von Mister Spex vor drei Jahren betrug knapp das Zehnfache. Von September 2021 bis September 2022 brach der Kurs von 24 auf 2,40 Euro ein und tendierte anschließend zwischen diesem Tief und 5 Euro seitwärts, zuletzt mit sinkender Tendenz.

Im vergangenen zweiten Quartal setzte das Unternehmen rund 67,6 Millionen Euro um, 1 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Unterm Strich blieb ein Ebitda von minus 659.000 Euro gegenüber einem Plus von 532.000 Euro im Vorjahr.

Mit dem von dem Unternehmen aufgelegten Transformationsprogramm "SpexFocus" soll das Ebitda in den Jahren 2025 und 2026 um 20 Millionen Euro steigen. Das Unternehmen will sich nach eigenen Angaben "nach Kräften bemühen, seine Mitarbeitenden während der Übergangsphase vollumfänglich zu unterstützen".

Die Marke Mister Spex soll zudem neu positioniert werden. Mit einer neuen Kampagne will das Unternehmen seine Optiker-Expertise hervorheben und sich als "vertrauenswürdiger Optiker fürs Leben" profilieren. Dazu gehört, die Zielgruppe um die Gruppe 40- bis 60-Jährigen zu erweitern. Diese bezeichnet Mister Spex als "anspruchsvoll", da sie großen Wert auf fundierte optische Beratung und Expertise lege.

(anw)