Unabhängige Filmstudios verklagen MPAA

Der Verband der Filmindustrie will nur noch "Oscar"-Juroren Filme zur Beurteilung zusenden -- und das eingeschränkt. Kleinere Filmstudios sehen sich dadurch gefährdet.

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Mehrere unabhängige Filmstudios sind in New York vor Gericht gegangen, um gegen die Motion Picture Association of America (MPAA) eine Schadensersatzklage einzureichen. Sie befürchten durch den eingeschränkten Vertrieb so genannter Screener Umsatzeinbußen. Den potenziellen Schaden beziffern sie auf 25 Millionen US-Dollar. Unter den 14 Klägern sind die Studios Talking Wall Pictures, Sandcastle 5 Productions und Salty Features.

Screener sind Filme zu Beurteilung für Juroren. Um den Internet-Tauschbörsen keine zusätzliche Quelle zu bieten, hatte die MPAA im Oktober verkündet, den Mitgliedern der Academy Awards, die die "Oscars" vergeben, und Jurys anderer Filmpreise keine DVDs oder Videokassetten zukommen zu lassen. Drei Wochen später lockerte die MPAA dieses Embargo. "Oscar"-Juroren sollen speziell kodierte Videokassetten bekommen, während andere Jurys leer ausgehen sollen.

Jurys für andere Filmpreise als den Oscar müssten in ein Kino gehen, um Filme zu sehen, die für eine Auszeichnung in Frage kommen könnten. Dort sind aber Produktionen von unabhängigen Filmstudios seltener zu sehen als von den Hollywood-Firmen. Die unabhängigen Studios wollen von dem Gericht bestätigt haben, dass die großen Firmen durch eine Konspiration mit dem Verband der Filmindustrie bevorteilt werden. Das Embargo sei zu streng, es würden alle Filme gleich behandelt, obwohl die Gefahr größer sei, dass Blockbuster-Produktionen eher in den Tauschbörsen landen. (anw)