Unbemannte Starliner-Rückkehr am Freitag live verfolgen

Am Freitag, 6. September soll das von technischen Problemen gebeutelte Starliner-Raumschiff zur Erde zurückkehren. Die Mission kann live mitverfolgt werden.

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Luke des Starliners

In der Luke des Starliner-Raumschiffs ist eine US-Flagge aufgehängt.

(Bild: NASA)

Lesezeit: 3 Min.

Das mit technischen Problemen kämpfende und an der internationalen Raumstation ISS gestrandete Starliner-Raumschiff des Luft- und Raumfahrtkonzerns Boeing soll am Freitag, 6. September, unbemannt zur Erde zurückkehren. Die US-Raumfahrtbehörde NASA und Boeing hatten beschlossen, dass eine Rückkehr mit Astronauten an Bord zu gefährlich sei. Die beiden Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams müssen dann vorerst weiter an Bord der ISS ausharren.

Am Freitag soll die Starliner-Mission um 5:45 Uhr nachmittags US-Ostküstenzeit (23:45 Uhr MESZ) beginnen. Der Abdockvorgang ist auf 00:04 Uhr MESZ festgelegt, teilte die NASA mit. Geplant ist, dass das Starliner-Raumschiff rund sechs Stunden unterwegs ist, bevor es auf dem White Sands Space Harbor in New Mexico landet. Interessierte können die Mission live auf YouTube oder auf einer Webseite der NASA mitverfolgen.

Für die Rückkehr haben sich die Ingenieure der NASA und von Boeing einen Kniff einfallen lassen, um mögliche Triebwerksprobleme des Starliners zu umgehen und die Antriebe beim Abdockmanöver zu entlasten. Starliner soll dazu einen "Breakout Burn" durchführen, um sich so schneller von der ISS zu entfernen. Dazu werden die Triebwerke zwölfmal pulsierend für eine kurze Zeitspanne betrieben. Die Ausbruchsverbrennung werde deshalb nicht die gleichen Probleme verursachen, wie sie beim Anflug des Starliners auf die Raumstation aufgetreten seien, heißt es von der NASA. Die Sicherheit der ISS soll so gewährleistet sein, sagte Steve Stitch, Commercial Crew Program Manager der NASA.

Da sich keine Besatzung an Bord befindet, könne das Manöver mit dem "Breakout Burn" einfacher durchgeführt werden. Das Starliner-Raumschiff entfernt sich dadurch auch schneller von der ISS, sie sei deshalb weniger gefährdet und das Raumschiff könne so schneller auf die Heimflugbahn gebracht werden, so die NASA.

Ein weiterer kritischer Moment ist die Zündung der Triebwerke, um den Starliner in die Erdatmosphäre eintreten zu lassen. Die Deorbit-Zündung der Triebwerke soll etwa 60 Sekunden andauern. Die Landung des Raumschiffs auf White Sands Harbor erfolgt dann gedämpft durch Fallschirme und ausfahrbare Airbags.

Am 6. Juni traten beim Andocken des Starliners an die ISS technische Probleme an den Triebwerken auf. Außerdem hat es Heliumlecks in den Antriebssystemen gegeben. Seitdem arbeitete die NASA daran, die Probleme zu beheben. Dazu wurden zahlreiche Tests durchgeführt sowie Hardware unter anderem am Boden nachgebaut, um die Fehlerursache ermitteln und beheben zu können. Das gelang jedoch nicht, sodass sich die NASA am 24. August dazu entschloss, das Raumschiff unbemannt zur Erde zurückzubringen. Der Aufenthalt der beiden Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams, die eigentlich nur etwa eine Woche auf der ISS bleiben sollten, verlängert sich nun ungewollt um mehrere Monate. Derzeit plant die NASA ihre Rückkehr für Februar 2025.

(olb)