Uni Karlsruhe ohne Numerus Clausus bei Informatik

Die Universität Karlsruhe hat darauf verzichtet, den zum Sommersemester eingeführten Numerus Clausus für Informatik anzuwenden.

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Von
  • Angela Meyer

Die Universität Karlsruhe hat darauf verzichtet, den zum Sommersemester eingeführten Numerus Clausus für Informatik anzuwenden. Ende Juni hatte der Dekan die vorgesehene Begrenzung auf 550 Studienplätze damit begründet, dass sich nur so die Qualität der Ausbildung wieder verbessern ließe. Vor einem Jahr haben in Karlsruhe 800 Erstsemester ihr Informatikstudium begonnnen. Jetzt erhielten gut 800 deutsche und etwa 250 ausländische Bewerber einen positiven Bescheid, sagte Hartmut Barthelmess, Fachstudienberater Informatik der Universität, gegenüber heise online.

"Wir gehen davon aus, dass auch dieses Mal 30 bis 40 Prozent der deutschen Studenten ihr Studium nicht aufnehmen werden, ebenso wie viele der ausländischen Bewerber, die in der Regel erst ein bis zwei Semester lang die deutsche Sprache lernen müssen", begründete Barthelmess den Verzicht auf die Begrenzung. 650 bis 750 Studenten könne der Fachbereich gerade so verkraften. "Sollten sich wider Erwarten aber tatsächlich mehr als 1000 Studenten einschreiben, dann haben wir ein Problem."

Der Fakultätentag Informatik hatte die Hochschulen angesichts ständig steigender Bewerberzahlen im Dezember dazu aufgefordert, die Einführung eines Numerus Clausus zu beantragen, falls ihre Fachbereiche nicht ausreichend ausgebaut würden. Etliche waren dieser Aufforderung gefolgt. "Wir hatten Angst, dass wir überrannt werden, wenn alle anderen die Zulassung begrenzen", sagte Barthelmess. Deshalb habe man den NC beantragt, um notfalls die Bremse ziehen zu können. Diese Möglichkeit bleibt weiterhin bestehen: "Es ist nicht auszuschließen, dass die Kulanz im nächsten Jahr nicht aufrechterhalten wird, wenn wir merken, dass es schwierig wird, die Qualität zu halten." (anm)