Unistellar: Neue Bildsoftware für smarte Teleskope
Die Unistellar-Teleskope bekommen im Oktober ein Softwareupdate, das die Bildverarbeitung verbessern soll. Unterdessen nimmt ein weiteres Projekt Form an.
Unistellar kündigt auf der IFA eine neue Bildverarbeitungssoftware für seine digitalen Teleskope an. Die "Vivid Vision" genannte Software soll die Signalverarbeitung und bildliche Darstellung der Teleskope verbessern. Der Hersteller liefert die neue Software ab Oktober als Over-the-Air-Update aus.
"Vivid Vision" soll laut Hersteller die Farberkennung und -verarbeitung bei Aufnahmen des Weltraums verbessern. Darüber hinaus sollen die Algorithmen der Software "Fehlerkorrekturen und Bildverbesserungen" vornehmen. Das Ergebnis soll sich mit Bildern von "versierten Astrofotografen" messen lassen können.
Update ab Oktober
Das Softwareupdate soll ab Oktober für die derzeit noch erhältlichen Teleskope des Herstellers ausgeliefert werden. Die erste Generation des eVscope erhält das Update nicht, hieß es auf der IFA.
Das französische Start-up Unistellar wurde 2015 gegründet, um ein "smartes" Teleskop für Amateurastronomen zu entwickeln. 2017 zeigte das Unternehmen einen ersten Prototyp auf der CES und der IFA. Nach einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne, mit der die Firma rund 2 Millionen Euro eingesammelt hat, begann die Fertigung. Nach einigen Verzögerungen kam das erste Teleskop 2020 auf den Markt.
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Inzwischen hat Unistellar mehrere Modelle im Angebot. Die Teleskope werden per Smartphone-App bedient und steuern Himmelskörper über Schrittmotoren an. Während die ersten Modelle das Bild nur auf der verbundenen App ausgeben konnten, hat die jüngere Generation nun auch einen optischen Sucher.
Smartes Fernglas
Auf der IFA zeigt Unistellar auch einen noch funktionslosen Dummy des geplanten smarten Fernglases "Envision". Das Fernglas soll etwa bei Zielerfassung und Fokussierung unterstützen. Mittels Augmented Reality soll Envision in Echtzeit Zusatzinformation über das Bild legen. Für den Nachthimmel nutzt Unistellar dabei die Daten der eigenen Anwendungen.
Bei Beobachtungen am Tag greift Unistellar auf Daten von Open Street Map zurück. Damit soll Envision etwa Informationen über Sehenswürdigkeiten und die Geografie der Umgebung bereitstellen sowie Wanderrouten anzeigen.
Für das smarte Fernglas hat Unistellar auf Kickstarter bereits knapp 2,5 Millionen Euro eingesammelt. Derzeit können Unterstützer das Gerät für 850 US-Dollar vorbestellen, später soll es dann 1200 US-Dollar kosten. Derzeit plant Unistellar die Markteinführung für November 2025. Bei Hardware-Projekten auf Kickstarter ist mit Komplikationen und Verzögerungen zu rechnen.
(vbr)