Unitymedia profitiert von Internet-per-Kabel-Boom

Internet übers TV-Kabel erfreut sich steigender Beliebtheit - was sich auch beim Kölner Netzbetreiber Unitymedia bemerkbar macht. Getrübt wird das Gesamtbild allerdings durch die inzwischen abgeschlossene Bundesliga-Episode der Tochter Arena.

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Der zweitgrößte deutsche Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat das dritte Quartal dank steuerlicher Einmaleffekte mit einem Gewinn von 60,7 Millionen Euro abgeschlossen. Bereinigt um diese Sondereffekte lag der Überschuss bei 12,2 Millionen Euro und damit unter dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums von 16,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen am heutigen Donnerstag in Köln mitteilte. Während Unitymedia im Kerngeschäft mit Kabel-TV und Internetzugängen weiter wachsen konnte, trübten Arena-Altlasten das Gesamtbild.

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres setzte das Unternehmen insgesamt 232 Millionen Euro um. Den Umsatz im Kabelsegment beziffert Unitymedia auf knapp 227 Millionen Euro, rund 3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Kundenbestand stagnierte bei 4,5 Millionen Kunden, von denen 1,3 Millionen einen Digital-Anschluss bezahlen. Bei den sogenannten umsatzbringenden Einheiten (Revenue Generating Units, RGU) legte Unitymedia um 7 Prozent auf 6,4 Millionen zu, so dass nun jeder Kunde im Schnitt 1,4 Abonnements abgeschlossen hat (Vorjahresquartal: 1,3 Abonnements).

Unitymedia profitiert vor allem vom anhaltenden Boom der Internet- und Telefonanschlüsse über Kabel. Während bei den Digital-TV-Abonnenten wegen der Abwanderung ehemaliger Arena-Kunden ein Rückgang zu verzeichnen ist, legte Unitymedia bei Internet- und Telefonkunden weiter zu (plus 65 bzw. 74 Prozent). Insgesamt wuchs die Anzahl der im Bereich digitaler Dienste verkauften Abonnements um 39 Prozent auf knapp 1,9 Millionen. Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde wuchs um 8 Prozent von 13,09 Euro auf 14,15 Euro.

Mit der Satelliten-Plattform Arena erzielte das Unternehmen im dritten Quartal Erlöse in Höhe von 5,4 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal standen mit knapp 70 Millionen Euro noch deutlich höhere Einnahmen aus dem Bundesligageschäft zu Buche. Seit Juli fließen keine Gelder aus dem Sublizenzabkommen mit Premiere mehr. Arena hatte zum Quartalsende noch 68.000 Abonnenten, zum Vorjahreszeitpunkt waren es 221.000. Unitymedia erwartet weitere Abo-Kündigungen und "prüft weiterhin alle strategischen Optionen" für die Arena-Plattform. Das heißt: auch die Aufgabe ist nicht ausgeschlossen. (vbr)