IFA

Universal-Shutterbrillen für 3D-TVs ab Oktober im Handel

Bei 3D-Brillen dreht jeder Hersteller sein eigenes Ding - die Brillen sind nicht kompatibel. Der slowenische Hersteller Xpand macht daraus eine Geschäftsidee und verkauft ab Oktober Universalbrillen, die mit allen 3D-TVs funktionieren sollen.

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Von
  • Jan-Keno Janssen

Auch wenn der Preiskampf bei den 3D-Fernsehern immer härter wird: Zumindest bei den erforderlichen Shutterbrillen fahren die Hersteller fette Margen ein – unter 100 Euro Verkaufspreis geht meist gar nichts, die Produktionskosten dürften dagegen im unteren einstelligen Eurobereich liegen. Viele Kunden ärgert zudem, dass die Brillen der unterschiedlichen Hersteller nicht kompatibel sind. Wer also mit seiner Samsung-Brille den Nachbarn mit Sony-TV zum 3D-Filmabend besucht, schaut in die Röhre.

Die Xpand-Universalbrille soll es ab Oktober zu kaufen geben - in etlichen Farben.

Zwar gab es bereits Anfang des Jahres Lippenbekenntnisse von Industrievertretern zu einem gemeinsamen Standard – passiert ist seitdem jedoch nichts. Der slowenische Hersteller Xpand, der schon seit einigen Jahren Kino-Shutterbrillen produziert, will den Kompatibilitäts-Hickhack nun beenden: Auf der IFA präsentieren sie ihre X103-Brille, die mit den 3D-TVs aller Hersteller funktionieren soll; bislang sind das LG, Panasonic, Philips, Samsung und Sony. Zudem lässt sich die Shutterbrille auch in den über 50 deutschen 3D-Kinos mit Xpand-Technik nutzen. Die X103 erkennt automatisch die unterschiedlichen Infrarot-Synchronisations-Signale der einzelnen Hersteller. Ob künftig auch das Protokoll des Nvidia-3D-Vision-Systems unterstützt wird, ist noch unklar.

c't konnte bereits ein Vorserienmodell in der Redaktion ausprobieren – kurioserweise funktionierte dieses beispielsweise mit Sony-Fernsehern besser als die mitgelieferten Brillen: Hier bricht schon bei geringer Kopfneigung der 3D-Effekt zusammen, bei der X103 tritt dieses Problem nicht auf. Mehr dazu in der aktuellen c't-Ausgabe 19/2010 .

Die Xpand-Shutterbrille wird mit herkömmlichen CR2032-Knopfzellen versorgt, eine Batterie soll im 3D-Betrieb mehr als 100 Stunden halten. Noch im Oktober soll die Universalbrille für 130 Euro in den Handel kommen. (jkj)