Universität lässt umstrittenes Internetspiel online

Die Bauhaus-Universität Weimar lässt trotz scharfer Kritik das umstrittene Computerspiel Medial Kombat zum Herunterladen auf ihrer Internetseite.

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  • dpa

Die Bauhaus-Universität Weimar lässt trotz scharfer Kritik das umstrittene Computerspiel Medial Kombat zum Herunterladen auf ihrer Internetseite. Das Spiel -- offenbar eine Satire auf das Prügelspiel Mortal Kombat -- wurde von Studenten des Fachbereiches Medien entwickelt und zeigt unter anderem Boxszenen. "Der Vorwurf der Gewaltverherrlichung trifft nicht zu", sagte Sprecher Reiner Bensch am Montag.

Der Landesvorsitzende der PDS, Dieter Hausold, hatte es zuvor als Skandal bezeichnet, "dass eine Universität in Thüringen offensichtlich mit staatlichen Mitteln Computerspiele herstellen lassen kann, die inhaltlich nur auf Gewalt aus seien". Auf der Internetseite werden die Besucher aufgefordert, "Lasset den Kampf beginnen".

Die Aufregung der PDS wollte Bensch nicht teilen. "In jedem Boxkampf steckt mehr Gewalt als in diesem Spiel", sagte er. Die Darstellungen seien stark stilisiert -- "auf einem Niveau von Mensch- ärgere-dich-nicht". Vor rund einem Jahr wurde das freie Projekt einiger Studierender unter großer Begeisterung der Öffentlichkeit vorgestellt.

Mit der Wirkung von Gewalt in den Medien beschäftigt sich am Dienstag in Weimar die Bundesprüfstelle für Jugend gefährdende Schriften und Medien. Bei der Tagung geht es auch um Möglichkeiten und Grenzen des Jugendschutzes im Internet. Nach der Entscheidung, das Computerspiel Counter-Strike nicht als jugendgefährdend einzustufen, war die Bundesprüfstelle in den vergangenen Tagen in die Kritik geraten. (dpa) / ()