Unix-Derivat FreeBSD 10.3: sicher Booten von ZFS
Die neue Version von FreeBSD bringt Verbesserungen bei UEFI-Boot und Installationen auf ZFS-Partitionen. Updates betreffen aber auch die Netzwerkchipsätze der Skylake-Generation.
- Jan Bundesmann
FreeBSD hat mit dem Update auf Version 10.3 Verbesserungen beim Umgang mit dem Dateisystem ZFS und UEFI-Systemen erhalten, außerdem etliche Neuerungen bei Userland-Programmen. Die OS-Level-Virtualisierung jail startet mit dem neuen Parameter -l eine saubere Umgebung. pkill kann mit -j jid seine Suche auf die angegebene Jail beschränken, um dort Prozesse zu beenden.
Der BSD-Installer bsdinstall stellt bei Angabe des Ziels zfsboot einen automatischen, interaktiven Partitionierer für ZFS auch für UEFI-Systeme bereit. Dafür sind Änderungen ins Boot-System eingeflossen, um mit EFI-Systemen korrekt umzugehen. Beim Benachrichtigungsdienst für Kernelevents kqueue wurde ein Fehler behoben, der Schreibzugriffen auf Dateien mit mehr als 2 GByte verhinderte.
Besitzern von Rechnern der Skylake-Generation kommen Updates der Netzwerkmodule zugute, wodurch die Ethernet-Chipsätze der i219-Reihe nutzbar werden.
FreeBSD 10.3 wird mit Gnome 3.16.2 und Xorg 1.17.4 ausgeliefert. Eine volle Liste der Änderungen findet sich in den Releasenotes. Images stehen auf den FreeBSD-FTP-Server zum Download bereit. Dort können Interessierte zwischen verschiedenen Formaten wählen -- reine Boot-Images, DVD-Abbilder für Installationen auf mehreren System oder Images für virtuelle Maschinen im QCOW2-, VHD- oder VMDK-Format.
Vorhandene Systeme lassen sich mit freebsd-update upgrade -r 10.3-RELEASE auf den aktuellen Stand bringen. Die Cloud-Anbieter Amazon und Google bieten beide jetzt auch die Option, Compute-Engines mit FreeBSD 10.3 zu provisionieren. Für Nutzer von Vagrant steht freebsd/FreeBSD-10.3-RELEASE als Box bereit. (jab)