Unix/Linux-Desktop GNOME 2.12 in den Startlöchern

Das GNOME-Projekts hat mit der Version 2.12 RC1 den ersten Release Candidate des für den 7. September geplanten Unix/Linux-Desktops GNOME 2.12 freigegeben.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Die Entwickler des GNOME-Projekts haben mit der Version 2.12 RC1 den ersten Release Candidate des Unix/Linux-Desktops freigegeben. Dies ist die letzte Test-Version vor der für den 7. September geplanten Freigebe von Gnome 2.12. Alle neuen Features sind bereits enthalten, das weitere Vorgehen soll lediglich der Fehlerkorrektur vor der endgültigen Release dienen. Die wesentlichsten Änderungen an der neuen GNOME-Version hat Davyd Madeley in einer Prerelease Tour zusammengefasst.

Neben einigen Detailverbesserungen dürfte die wichtigste Neuerung in GNOME 2.12 wohl der Wechsel von der Version 2.6 des GTK+-Toolkits auf die Mitte August freigegebene Version GTK+ 2.8 sein. Damit setzt GNOME als erster Linux/Unix-Desktop auf die vektororientierte, plattformübergreifende Grafikbibliothek Cairo, die für eine bessere Grafikqualität inklusive verbessertem Antialiasing und diversen optischen Effekten sorgen soll. Dabei bleibt GTK+ 2.8 quellcodekompatibel zu allen früheren GTK+-2-Versionen.

Mit der Version GTK+ 2.8.2 hat das Entwicklerteam inzwischen schon eine neue, verbesserte Version des Toolkits veröffentlicht. Zudem planen sie schon im Projekt Ridley die Version 3.0. Dabei wollen sie einige weniger genutzte, kleinere und schlecht gewartet Software-Bibliotheken wie libgnome, libgnomeui, libglade und libeel ersetzen und die Funktionen in GTK+ oder anderen Bibliotheken unterbringen.

Auch das GNOME-Projekt hat sich schon Gedanken um eine Version 3.0 gemacht, konkrete Planungen liegen außer einer Ideensammlung im GNOME-Wiki noch nicht vor. Auf Linux Weekly News (LWN) ist unter dessen ein kritischer Artikel zur Fortentwicklung von GNOME veröffentlicht worden: "Keine Frage, der GNOME-Desktop bietet genug Ärgernisse, um wohl jeden User mürrisch zu machen", leitet der Autor seine Analyse der GNOME-Entwicklung ein: Er stellt unter anderem die Frage, inwieweit der GNOME-Desktop von Unix gewohnte Arbeitsweisen beibehalten oder eher Miguel de Icazas einst provokant als "Unix sucks" formulierten Ansatz folgen soll. Der Artikel hat im Forum von LWN für einige Diskussionen gesorgt, an denen sich auch bekannte GNOME-Entwickler beteiligten. (thl)