Unternehmen investieren 730 Milliarden Mark in UMTS

Die Startpositionen sind eingenommen, aber das Rennen hat noch nicht begonnen; entscheidend ist jetzt das richtige Geschäftsmodell.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

In Deutschland werden Unternehmen laut einer Studie des Telecom-Ausrüsters Ericsson in den kommenden Jahren rund 730 Milliarden Mark in die dritte Generation des Mobilfunks investieren. Neben den 230 Milliarden Kosten für UMTS-Lizenzen, Infrastruktur und Marketing, die allein bei den Netzbetreibern anfallen, rechnet Ericsson mit weiteren 500 Milliarden Mark, die von Banken, Anbietern neuer Dienste und anderen Unternehmen in UMTS und das mobile Internet investiert würden.

"Wer eine UMTS-Lizenz hat, ist in der Pole-Position, aber das Rennen hat noch nicht angefangen", sagt Andreas Wild, Geschäftsführer der Beratungstochter Ericsson Consulting. Entscheidend sei jetzt das richtige Geschäftsmodell. Die Befragung der rund 400 Unternehmen habe ergeben, dass nahezu 90 Prozent der Firmen noch nicht ausreichend auf das mobile Internet vorbereitet seien. Nach Wilds Einschätzung wird die Sprachübertragung in Zukunft weniger als ein Drittel des Geschäfts ausmachen, der Rest entfalle auf Dienste zur Übertragung von Daten wie zum Beispiel Spielen, Bildern und Informationen. Spätestens 2003 werde es mehr mobile Internet-Nutzer geben, als solche, die von ihrem PC zu Hause durch das weltweite Datennetz surfen.

Ericsson komme als Ausrüster der UMTS-Netze auf einen Weltmarktanteil von 60 Prozent, sagte Wild. Für den deutschen Netzbetreiber MobilCom sei Ericsson zum gegenwärtigen Zeitpunkt der einzige Infrastruktur-Lieferant, für das D2-Netz habe man zusammen mit Siemens den Zuschlag erhalten.

Wenig erfolgreich sei das Handy-Geschäft von Ericsson verlaufen: Bei hohen Verlusten habe man nur noch 20 Prozent des Umsatzes mit Mobiltelefonen erwirtschaftet. Nachdem man vor fünf Jahren in Deutschland noch Marktführer gewesen sei, liege der Marktanteil jetzt nur noch bei einem Prozent. Ericsson hatte vor wenigen Wochen beschlossen, die Handy-Produktion aus Kostengründen auszulagern. (pmz)