Britische Wettbewerbsbehörde untersucht mobile Ökosysteme von Apple und Google

Nicht nur in der Europäischen Union schauen Wettbewerbshüter Apple und Google genauer hin. Jetzt hat auch Großbritannien Untersuchungen eingeleitet.

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Logos der App-Stores auf zwei Smartphones

(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

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Die britische Wettbewerbsbehörde CMA hat Untersuchungen gegen die Tech-Unternehmen Apple und Google eingeleitet. Im Fokus stehen die marktbeherrschende Stellung beider Unternehmen im Bereich der mobilen Ökosysteme sowie mögliche Wettbewerbsverzerrungen. Grundlage für die Untersuchung ist ein neues Gesetz namens Digital Markets, Competition and Consumers Act, das Ähnlichkeiten zum Digital Markets Act der EU aufweist.

Rund 56 Millionen Briten über 16 Jahre nutzen nach Angaben der Competition and Markets Authority (CMA) ein Smartphone, die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer liegt bei drei Stunden. Fast 15.000 britische Unternehmen sind in der App-Entwicklung tätig und erwirtschaften damit einen Umsatz von etwa 28 Milliarden Pfund (rund 33 Mrd. Euro).

Die CMA wird mehrere Aspekte unter die Lupe nehmen. Dazu gehört die Frage, ob Apple und Google ihre Marktmacht missbrauchen, um eigene Dienste zu bevorzugen. Auch die Bedingungen für App-Entwickler stehen auf dem Prüfstand. Im Fokus der Untersuchung sind neben den App-Stores auch die Betriebssysteme und die Browser auf den Plattformen.

Die Behörde könnte weitreichende Änderungen anordnen. Denkbar sind Auflagen zur Öffnung der Plattformen für Drittanbieter, bei iOS in Form alternativer App Stores, wie sie etwa auch die EU angeordnet hat, oder Erleichterungen beim App-Download außerhalb der offiziellen Stores, dem sogenannten Sideloading.

Die Untersuchung soll nach Angaben der Behörde bis zum 22. Oktober 2025 abgeschlossen sein. Bis zum 12. Februar können interessierte Parteien Stellungnahmen einreichen.

Die CMA begründet ihre Untersuchungen damit, dass es für die Menschen, die Unternehmen und die Wirtschaft angesichts der Bedeutung mobiler Ökosysteme von entscheidender Bedeutung sei, dass der Wettbewerb gut funktioniere. Nur mit einem wirksamen Wettbewerb könne sichergestellt werden, dass Apple und Google Verbraucher fair behandeln und dass es Innovationen gibt.

Parallel zu der Untersuchung laufen in Großbritannien derzeit verschiedene Kartellverfahren gegen große Tech-Unternehmen, darunter auch Apple, wo es um die Frage geht, ob die zu entrichtenden Anteile von Entwicklern unverhältnismäßig hoch sind.

(mki)