Unterwasser-Roboter "Eureka 1" erntet Rohstoffe für Elektroautobatterien

Flotten von Unterwasser-Robotern sollen Manganknollenfelder in Ozeanen abgrasen, ohne dabei Ökosysteme zu beschädigen.

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Eureka 1 bei einem Test: Mit dem Greifer nimmt der Roboter ausgewählte polymetallische Knollen auf.

(Bild: Impossible Metals)

Lesezeit: 2 Min.

Das kanadische Unternehmen Impossible Metals hat einen autonom agierenden Unterwasser-Roboter (autonomous underwater vehicle – AUV) zum Ernten polymetallischer Knollen entwickelt, der den Meeresboden nicht beschädigt und damit einen nachhaltigen Abbau ermöglichen soll. Der "Eureka 1" soll Manganknollen vom Meeresboden aufsammeln, die neben Mangan unter anderem Lithium, Nickel und Kobalt enthalten, die für die Produktion von Elektroautobatterien benötigt werden.

Der Abbau von Rohstoffen für die Produktion von Autobatterien ist oft kohlenstoffintensiv und schädigt die Umwelt. Zudem werden solche Stoffe häufig in geopolitisch instabilen Ländern abgebaut. Beides soll durch den Einsatz des AUV vermieden werden, verspricht Impossible Metals.

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Der rund 3 Meter lange Unterwasserroboter, der derzeit nur als Proof of Concept vorliegt, soll über dem Meeresboden schweben und diesen nicht berühren. Er bestimmt über Kameras, Sensoren sowie mittels Künstlicher Intelligenz (KI), welche Knollen geeignet sind und aufgenommen werden sollen.

Der Roboter unterscheidet also vorab zwischen polymetallischen Knollen und normalem Gestein. Dabei berücksichtigt der Roboter auch, ob sich auf den Knollen etwa Lebewesen wie Weichtiere oder Schwämme befinden. Solche Knollen spart Eureka 1 aus. Die anderen nimmt der Roboter mit einem Greifer auf. Die Knollen werden dann über einen Schlauch in eine Sammelkammer befördert.

In einem Test im November 2022 wies das Unternehmen die Funktionsfähigkeit ihres AUV nach. Eureka 1 tauchte auf 25 Fuß (etwa 7,6 Meter) und sammelte dort die gewünschten Knollen auf, ohne dabei den Meeresboden zu beschädigen.

"Dieser Meilenstein in flachen Gewässern zeigt die Weiterentwicklung unserer Prinzipien, schwere Schäden am Meeresboden zu vermeiden, indem wir Baggertechnik durch eine Alternative ersetzen, die den Verlust der Artenvielfalt und große Sedimentfahnen verhindert", sagt Oliver Gunasekara, CEO und Mitgründer von Impossible Metals.

Später sollen ganze Flotten solch autonomer Unterwasser-Roboter die Manganknollenfelder in den Weltmeeren wie etwa dem Atlantik und Indischen Ozean in Tiefen von 3000 bis 7000 Metern abernten. Ein Basisschiff benötigten sie dazu dann nicht mehr. Impossible Metals geht davon aus, ab 2026 technisch so weit zu sein, um ein funktionierendes AUV in Großserie produzieren zu können.

(olb)