Untreue-Verdacht gegen Esser angeblich erhärtet

Vernehmungen des früheren Mannesmann-Chefs Klaus Esser haben den Verdacht der Untreue verstärkt, berichtet der Stern in seiner morgigen Ausgabe.

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Von
  • dpa

Der Verdacht wegen Untreue gegen den früheren Mannesmann-Chef Klaus Esser hat sich einem Bericht des Stern zufolge weiter verstärkt. Esser habe den Verdacht bei seinen Vernehmungen eher verstärkt, berichtete der Stern heute vorab aus seiner morgen erscheinenden Ausgabe.

Inzwischen ermittle eine Sonderkommission des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamts gegen Esser und weitere Verdächtige. Dazu zählten auch der einstige Mannesmann-Aufsichtsrat und designierte Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, und neuerdings auch Vodafone-Chef Chris Gent. Ein Sprecher des Landeskriminalamts wollte dazu heute keine Stellungnahme abgeben. Auch die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft wollte den Bericht nicht kommentieren.

Bei den Ermittlungen geht es um die Abfindungen an die Mannesmann-Konzernspitze in Höhe von 100 Millionen Mark (51,13 Mio Euro). Allein Esser soll 60 Millionen Mark erhalten haben. Die Ermittler prüfen, ob die Rekordabfindung in Wahrheit Bestechungsgeld war, mit dem Esser zum Aufgeben seines Widerstands gegen die Übernahme durch Vodafone bewegt worden sein könnte. Sowohl Esser wie auch Vodafone-Chef Chris Gent haben die Vorwürfe zurückgewiesen.

Esser hatte nach monatelangem Abwehrkampf gegen die feindliche Übernahme dem Verkauf des Konzerns schließlich zugestimmt. Vodafone war Anfang Februar 2000 als Sieger aus einem dreimonatigen Übernahmekampf mit Mannesmann hervorgegangen. Zuvor hatte Esser im Verlauf der Abwehrschlacht das Kaufangebot von Vodafone stets als unzureichend und die Strategie von Mannesmann als die bessere bezeichnet. (dpa) / ()