"Unverbindliches" Übernahmeangebot für das Datenbankunternehmen MariaDB

Vierzehn Monate nach seinem Börsengang könnte das angeschlagene Datenbankunternehmen MariaDB in einem 37-Millionen-Dollar-Deal privatisiert werden.

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(Bild: Vintage Tone/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Das in finanziellen Schwierigkeiten steckende Datenbankunternehmen MariaDB ist Gegenstand eines potenziellen Übernahmeangebots. Das Unternehmen, das hinter dem gleichnamigen Open-Source-Datenbankmanagementsystem steht, bestätigte, dass es ein vorläufiges Angebot von K1 Investment Management aus Kalifornien erhalten hat.

K1 gab Ende vergangener Woche bekannt, dass es ein so genanntes "unaufgefordertes, unverbindliches, indikatives Angebot" für MariaDB vorgelegt hat, also ein unverbindliches Sondierungsangebot, das sich je nach Verlauf der Verhandlungen in den kommenden Wochen noch ändern kann. Das Angebot beinhaltet demnach den Kauf aller MariaDB-Aktien zu einem Preis von 0,55 US-Dollar pro Aktie. Auf der Grundlage der Schlussbewertung von MariaDB vom 5. Februar entspräche das etwa 37 Millionen US-Dollar, hat das US-Techportal TechCrunch errechnet.

MariaDB ist vor 15 Jahren als Abspaltung von MySQL entstanden, nachdem die Macher des MySQL-Projekts nach einer Reihe von milliardenschweren Übernahmen, die dazu führten, dass Oracle 2009 praktisch Eigentümer von MySQL wurde, um seine Unabhängigkeit fürchteten. Bis heute gilt MariaDB als "Drop-in"-Ersatz für alle, die eine vollständig quelloffene MySQL-Alternative suchen. Namhafte Unternehmen nutzen die Datenbank für die Speicherung und Bearbeitung von Daten in ihren Anwendungen.

Seit Ende 2022 ist MariaDB als MRDB an der New Yorker Börse. Im Zuge der Transaktion ging MariaDB von einem Unternehmenswert von 672 Millionen US-Dollar aus. Zuletzt steckte das Unternehmen aber in immer tieferen finanziellen Nöten, erlebte Stellenstreichungen und blickt in eine ungewisse Zukunft. Anfang Februar dieses Jahres gab MariaDB bekannt, dass es mit seinen Gläubigern einen vorübergehenden Zahlungsaufschub vereinbart hat. Diese Nachricht führte dazu, dass sich die MariaDB-Aktie innerhalb weniger Tage mehr als verdoppelte. K1 hat nun bis zum 29. März 2024 Zeit, entweder sein Angebot zu formalisieren oder die Pläne ganz fallen zu lassen.

(akn)