Updates und Schnäppchen – die Fotonews der Woche 27/2023
Fuji fixt Firmware, Panasonic rüstet neue Funktionen nach – und bei Amazons reduzierten Angeboten zum Prime Day gibt es eine Änderung.
- Nico Ernst
Hoffentlich lesen Sie diese Ausgabe unserer Kolumne auf einem mobilen Endgerät irgendwo im Urlaub. Und wenn nicht: Auch für die "Daheimgebliebenen" gibt es bei Pflege und Erweiterung der Fotoausrüstung einiges zu tun. Insbesondere sollte man jetzt tätig werden, wenn eine aktuelle Kamera aus der X-Serie von Fujifilm in der Fototasche steckt.
Für diese Geräte hat der Hersteller in den vergangenen Wochen etliche Firmware-Updates veröffentlicht. Unter anderem sollen sie verhindern, dass die Kameras einfrieren – also nicht mehr bedienbar sind.
Fuji-Firmware für X-T3 und Co.
Vorkommen kann das bei den Systemkameras X-T3 und X-T4 bei bestimmten Kombinationen von Einstellungen. Ein Beispiel: Das Auswahlrad steht auf "Adv" für "Advanced". Die Bilder sollen sowohl im Raw-Format sowie als JPEG in den Qualitätsstufen "Normal" oder "Fine" aufgezeichnet werden. Dann kann die Kamera einfrieren und muss zur Reparatur. Probieren Sie das also lieber nicht aus. Um das zu vermeiden, sollten die Updates installiert werden. Eine Übersicht für alle Kameramodelle gibt es auf der Downloadseite von Fujifilm.
Cine-Formate und Blackmagic-Support für Lumix GH6
Nicht wegen Bugs, sondern wegen stark erweiterter Videofunktionen erscheint am 11. Juli 2023 die Firmware 2.3 für Panasonics Lumix GH6. Damit kann sie dann unter anderem auch das Format Blackmagic Raw über HDMI an einen Rekorder des gleichnamigen Herstellers ausgeben. Dabei sind auch zahlreiche Cine-Formate wie 5,8K-Bilder im anamorphen 4:3-Format.
Nach dem Update kann man nun auch 4K-Video mit 100 oder 120 Bildern pro Sekunde per HDMI ausgeben oder intern aufzeichnen. Wem diese Funktionen bekannt vorkommen: Es gibt sie auch für die Vollformatsystemkamera Lumix S5 II. Im Unterschied zum kostenpflichtigen Update für die S5 II, ist die neue Firmware für die GH6 kostenlos. Sie soll nach Erscheinen auf der Downloadseite von Panasonic zur Verfügung stehen.
Änderungen beim Prime Day von Amazon
Wenn gleich der Sinn nach neuem Gerät steht, kann sich ein Blick auf die Prime-Day-Angebote von Amazon lohnen. Diese gibt es diesmal am 11. und 12. Juli 2023, also am kommenden Dienstag und Mittwoch. Jeweils rund um die Uhr können Prime-Mitglieder da auf Schnäppchen hoffen. Erfahrungsgemäß sind dabei am ehesten die Versandrückläufer lohnend, auf die es bisher zusätzlich zum reduzierten Preis einen festen Rabatt von etwa 20 oder 30 Prozent gab.
Das war jahrelang als "Warehouse Deals" bekannt. Vor Kurzem hat Amazon diese Rubrik aber in "Retourenkauf" umbenannt. Das ist zum einen ein bisschen deutscher, zum anderen beschreibt es besser, dass es sich dabei nicht um beliebige Gebrauchtware handelt, welche die Plattform ja auch anbietet. Achten sollte man darauf, sofern man wegen der dürftigen Rubriken die Suche benutzt, wie bei Amazon stets, bei wem man denn tatsächlich kauft. Und wiederum aus eigener anekdotischer Erfahrung: Ein "beschädigter Originalkarton" muss nicht heißen, dass der schon einmal heruntergefallen ist – meist ist schlicht eine abgerissene Verschlusslasche oder Ähnliches gemeint.
Wie auch ohne Rabattaktion gibt es bei Amazon sicher auch am Prime Day eine Menge Fotozubehör zu seltsam kleinen Preisen von Marken, von denen man noch nie gehört hat. Meistens lohnt sich das nicht, insbesondere wenn es um alles mit Optik geht: Filter, Telekonverter und Adapterringe haben von renommierten Herstellern nicht ohne Grund in der Regel einen mehrfach höheren Preis. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass Dritthersteller immer nur zweifelhafte Produkte bauen.
USB-C-Akku für viele Canons
Ein Beispiel für wohl gelungenes Zubehör ist ein neuer Akku von Small Rig, einem Anbieter, der vor allem Filmern bekannt sein dürfte. Die Firma baut jedoch schon länger auch Elektronik, und der neue Akku dürfte ziemlich einschlagen. Er ist nämlich eine Alternative zu Canons LP-E6NH, der in knapp zwei Dutzend Kameras von der ersten EOS 5D bis zur aktuellen EOS R7 passt. Das Besondere: Für rund die Hälfte des Originalpreises bringt Small Rigs Stromspeicher einen USB-C-Port zum Laden und mehr Kapazität mit.
Über das Originalladegerät kann er auch betankt werden, vornehmlich unterwegs ist aber Laden per Powerbank, Autoadapter oder Ähnliches komfortabler. Vor allem ältere Kameras, bei denen sich die Akkus nicht im Bildfänger selbst füllen lassen, können so flexibler genutzt werden. Und eine große Powerbank hat eben mehr Nutzen auch für andere Geräte als eine Handvoll Akkus, die nur in die Kamera passen. Einziger Haken scheint beim Small-Rig-Akku: Er ist ausverkauft, weil er bisher nur per Direktvertrieb beim Hersteller zu haben ist. Erst im September soll eine weitere Charge ausgeliefert werden, für die schon Vorbestellungen angenommen werden.
Was auf Fotosafari wirklich zählt
Wer gar nicht wegfahren kann oder will, und wenn auch neue Ausrüstung nicht drin ist: Warum nicht zumindest lernen, was sich damit anstellen ließe? Ein schönes Beispiel hat in dieser Woche unsere Autorin Sandra Petrowitz veröffentlicht, die mit einer Canon EOS R6 II und dem Supertele RF 100-500mm in Botswana auf Fotosafari war. Ihr Stück ist ein Füllhorn praktischer Erfahrung. Daher ist es unsere Empfehlung für einen Long Read zum Wochenende.
(cbr)