Urteil im Microsoft-Prozess vertagt?

Das für heute angekündigte Urteil im Anti-Trust-Prozess gegen Microsoft verzögert sich möglicherweise.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die für heute angekündigte juristische Bewertung (findings of law) im Anti-Trust-Prozess gegen Microsoft, die praktisch einem Urteil noch ohne Strafzumessung gleichkommt, verzögert sich möglicherweise. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet unter Berufung auf informierte Kreise, dass der gerichtlich bestellte Vermittler Richard Posner den Richter um einen weiteren Aufschub gebeten haben soll. Wie Richter Jackson auf die Anfrage reagiert hat, ist allerdings auch den gut informierten Kreisen nicht bekannt. Jackson hatte aber angekündigt, die Urteilsverkündung noch einmal zu verschieben, falls der Fortschritt in den außergerichtlichen Einigungsverhandlungen dies rechtfertigen sollte.

Der Microsoft-Prozess ist der Höhepunkt der Karriere des 63-jährigen Juristen Thomas Penfield Jackson. Der Harvard-Absolvent und bekennende Republikaner arbeitete zunächst in der Anwaltskanzlei seines Vaters. 1982 berief ihn Präsident Ronald Reagan an das für den Hauptstadtbezirk zuständige Bundesgericht. Erstmals geriet Jackson dort 1990 als Richter über den skandalumwobenen Washingtoner Bürgermeister Marion Barry in die Schlagzeilen, der beim Rauschgift-Konsum erwischt worden war. (wst)