VATM kritisiert Telekom-Telefone mit Zwangsvorwahl

Nach Ansicht des Interessenverbandes VATM verstoßen von der Telekom besonders günstig vertriebene Telefone, die automatisch die Netzkennzahl der Telekom vorwählen, gegen das Telekommunikationsgesetz.

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Von
  • Urs Mansmann

Ein neues Angebot der T-Com ruft nun die Konkurrenten auf den Plan: Das Unternehmen vertreibt das Schnurlostelefon Sinus 711 in einer Sonderversion für rund den halben Preis. Der Pferdefuß: Das Telefon wählt bei jedem Gespräch automatisch die Telekom-Vorwahl. Die Funktion lässt sich nur für einzelne Gespräche abschalten, indem man im Menü nacheinander die Punkte "Basis einstellen", "Anrufvorbereitung" und "ohne Preselection" auswählt.

Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) sieht darin eine Behinderung des Wettbewerbs. Für Telekom-Kunden, die weder Preselection noch Call by Call nutzen, sei das Überschreiben der Rufnummer vollkommen überflüssig. "Die DTAG versucht auf technischer Ebene die rechtliche Verpflichtung, Call by Call und Preselection diskriminierungsfrei anzubieten, auszuhebeln und fairen Wettbewerb zu verhindern", kritisiert der VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner das neuartige Angebot der Telekom.

Der VATM ruft nun nach der Regulierungsbehörde: Die soll die neuen, erweiterten Sanktionsmöglichkeiten nach dem neuen TKG anwenden, fordert der Verband. Nach VATM-Angaben prüfen die Telekom-Konkurrenten auch andere rechtliche Möglichkeiten, unter anderem Schadenersatzklagen. (uma)