VDE: Deutschland hat zu wenig Ingenieure

Nach einer Studie des VDE fehlen in Deutschland nicht nur Computerspezialisten, sondern auch zunehmend Elektro- und Informationstechniker.

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Von
  • Stefan Labusga

Nach einer Studie des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) fehlen in Deutschland nicht nur Computerspezialisten, sondern auch zunehmend Elektro- und Informationstechniker. Die Ingenieurlücke gefährde inzwischen Wachstum und Innovationspotentiale vieler Unternehmen. Langfristig sei besonders der Mittelstand von dieser Entwicklung betroffen.

So prognostiziert der VDE in diesen Studienrichtungen bis zum Jahr 2002 einen Rückgang der Zahl der Hochschulabsolventen bis auf 6500 (2000: 7500 Absolventen). Um aber den jährlichen Mindestbedarf an Ingenieuren in Deutschland decken zu können, müssten jedes Jahr 13.000 Absolventen neu eingestellt werden. Zwar hätten sich 1999/2000 mit 13.164 rund 8% mehr Studenten in Elektro- und Informationstechnik eingeschrieben als im Wintersemester 98/99 (12.186), jedoch reiche dieser Zuwachs bei weitem nicht aus, um den vorherigen dramatischen Rückgang auszugleichen und den künftigen Bedarf zu decken.

Aufgrund der neuen Ergebnisse rechnet der VDE mit einem Mangel an Ingenieuren, der in seinen Konsequenzen die Informatikerlücke noch bei weitem übertreffen werde. VDE-Vorstand Hermann Wolters forderte, die schon seit Jahren bekannten Defizite in der mathematisch-naturwissenschaftlichen Ausbildung müssten jetzt endlich behoben werden. Eine Techniknation könne sich in diesem Bereich kein Mittelmaß leisten. Gleichzeitig müsse an Schulen und Hochschulen nach "zeitsparenderen" Modellen der Ausbildung gesucht werden, da im internationalen Vergleich deutsche Hochschulabsolventen das höchste Alter haben. (sla)