VIA-Prozessor knapp vor der Gigahertz-Schallmauer

VIA beschleunigt seinen 0,13-µm-Prozessor C3 (Codename Ezra) auf 933 MHz. Der C3 passt in Sockel-370-Boards und steht damit in Konkurrenz zum Intel Celeron.

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Der für seine Chipsätze bekannte taiwanische Hersteller VIA beschleunigt seinen für Sockel-370-Mainboards konzipierten C3-Prozessor auf 933 MHz. Dieser im Low-Cost-Bereich angesiedelte Prozessor glänzt mit sehr niedrigem Stromverbrauch, erreicht aber bei gleichem Takt nicht die Geschwindigkeit von Konkurrenten wie dem Intel Celeron oder AMD Duron.

Seit der 800-MHz-Version steckt im C3 der Ezra-Kern, den VIA laut Firmenangaben in einem 0,13-µm-Prozess fertigt. Er hat 128 KByte L1- und 64 KByte L2-Cache und kennt die Befehlserweiterungen MMX und 3DNow!. Der Frontside-Bus verträgt 100 und 133 MHz Takt. Der C3 funktioniert nicht in jedem Sockel-370-Board, sollte aber in allen moderneren Platinen mit passender BIOS-Unterstützung vom Board-Hersteller laufen.

Aufgrund seiner sehr niedrigen Leistungsaufnahme bietet sich der VIA C3 für leise Office-PCs an. Doch leider gibt VIA kaum konkrete Empfehlungen, wie der Prozessor passiv per Kühlkörper zu kühlen ist, sodass eine geregelte, aktive Kühlung per Lüfter notwendig erscheint. Dafür wiederum fehlt der nötige interne Temperaturfühler. Wirklich ruhige Lösungen per VIA-Prozessor bieten sich also nur für Hersteller von Komplettsystemen oder für etwas wagemutige Bastler an, die einen gewissen Aufwand treiben wollen, um die Stabilität der Systeme zu überprüfen. Als billige Alternative zum Intel Celeron lohnt sich der VIA C3 kaum, da der Celeron bei gleichem Preis meistens deutlich schneller arbeitet. Für Endkunden soll der C3 mit 933 MHz laut VIA etwa 60 US-Dollar (rund 67 Euro) kosten.

Bisher kommt der C3 hauptsächlich in stromsparenden Servern oder sehr preisgünstigen Komplett-PCs zum Einsatz. VIA möchte ihn lieber in Notebooks eingesetzt sehen, gibt aber hinter vorgehaltener Hand zu, wenig gegen Intel und AMD ausrichten zu können und verlegt sich daher hauptsächlich auf den Embedded-Bereich der Industrie. Dazu passt auch VIAs vor kurzem vorgestellte Eden-Platform, eine Kombination aus ungesockeltem C3-Prozessor (die im Mai vorgestellte E-Serie) und integriertem VIA-Chipsatz, beispielsweise dem PLE133. (jow)