VanMoof: App-Update entfernt US-Maximalgeschwindigkeit für E-Bikes

EIn neues Update für die VanMoof-App entfernt die Möglichkeit, das E-Bike auf US-Maximalgeschwindigkeit einzustellen. Das spart Ärger mit der Polizei.

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(Bild: c't/spo)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Stefan Porteck

Mit einem App-Update bewahrt der niederländische E-Bike-Hersteller VanMoof seine Kunden vor Ärger mit der Polizei: Die neue Version der Anwendung entfernt die Möglichkeit, den Motor auf US-Maximalgeschwindigkeit einzustellen. In den Einstellungen der App findet sich nun nicht mehr das Auswahlmenü mit den Optionen EU und USA. Stattdessen präsentiert die App dort nur noch einen Button zum Zurücksetzen der Ländereinstellungen. Wer sein Rad mit US-Geschwindigkeitsbegrenzung betrieben hat, braucht lediglich einmalig den Button zu drücken, worauf sich das Rad automatisch auf die EU-Vorgaben einstellt.

Screenshot aus der neuen VanMoof-App: Die Möglichkeit, zwischen USA und EU zu wechseln, wurde entfernt.

(Bild: VanMoof)

Seit einigen Wochen häufen sich in Pedelec-Foren die Meldungen von Fahrern mit E-Bikes der Firma VanMoof, die von verstärkten Kontrollen durch die Polizei berichteten. Die smarten E-Bikes des niederländischen Herstellers erlauben es, in der zugehörigen Smartphone-App diverse Einstellungen am Fahrrad an eigene Wünsche anzupassen. Während die meisten Optionen sinnvoll sind, hat eine davon Potenzial für rechtliche Probleme: In den Ländereinstellungen der App lässt sich festlegen, ob das Rad in der EU oder in den USA bewegt wird.

Innerhalb der EU dürfen Pedelecs eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h erreichen. Tritt man stärker in die Pedale, kann man zwar schneller fahren, der Motor unterstützt dann aber nicht mehr. Anders in den USA: Hier dürfen E-Bikes 20 Meilen pro Stunde schnell sein, was 32 km/h entspricht. Stellte ein Nutzer sein Speed-Limit in der App auf USA um, bekam er sozusagen ein Mini-Tuning für sein E-Bike, das die EU-weit vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit umgeht.

Das Herumfahren mit 32 km/h ist hierzulande aber rechtlich heikel: Zwar erlauben die hiesigen Gesetze auch höhere Geschwindigkeiten bei E-Bikes, stufen diese dann aber als sogenannte S-Pedelecs ein, für die unter anderem eine Helm- und eine Versicherungspflicht gilt. Ohne Bauartprüfung des Rades, ohne Helm und ohne Versicherungskennzeichen am Rad kann man sich mit dem Mini-Tuning also jede Menge Ärger einhandeln.

Mehrere Nutzer berichteten, dass die Polizei ihnen die Weiterfahrt untersagt hätte. Manche bekamen eine Mängelkarte mit der Aufforderung, das Rad nach Beseitigung des Mangels erneut vorzuführen. Das Problem dabei: Der Mangel bestand darin, dass Nutzer theoretisch in der Lage wären, das Rad mit einer unerlaubten Höchstgeschwindigkeit zu betreiben. Da die App diese Funktion per se bereitstellte, konnte der Besitzer eines VanMoof-Fahrrads den Mangel selbst also gar nicht beseitigen. Nach dem nun für Android und iOS veröffentlichten Update sind VanMoof-Fahrer dagegen auf der sicheren Seite.

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