Variaber Neutraldichtefilter bis ND3 von Kenko

Kenko hat mit dem Variable ND-Filter einen variablen Neutraldichtefilter mit extrem großem Einstellbereich von ND0,4 bis ND3 vorgestellt.

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HapaTeam bietet einen variablen Neutraldichtefilter – kurz ND-Filter – der Firma Kenko an. Variable ND-Filter gibt es von einigen Herstellern, das besondere an Kenkos Variable NDX Filter ist sein extrem großer Einstellbereich von ND0,4 bis ND3 – Standard sind ND0,45 bis ND0,9. Die Neutraldichte ND3 bedeutet, dass nur noch 1/1000 der Lichtmenge durchgelassen wird. Beträgt die normale Belichtungszeit beispielsweise 1/60 Sekunde, so erlaubt der Variable NDX Filter Verschlusszeiten bis zu 16 Sekunden, ohne die Blende weiter schließen zu müssen.

Neutraldichtefilter dienen dazu, die Lichtmenge, die durch das Objektiv fällt, zu reduzieren. Im einfachsten Fall bestehen sie aus neutral getöntem Glas. Variable Versionen bestehen aus zwei Polarisationsfiltern hinterneinander, die sich gegeneinander verdrehen lassen. Die maximale Lichtdämpfung entsteht dann, wenn die Filter um 90 Grad gegeneinander verdreht sind. Die Herausforderung der variablen Ausführungen besteht darin, eine farbneutrale Abschwächung zu bekommen, man möchte schließlich einen neutralen Lichtabschwächer und keinen Polfiltereffekt.

Laut Hersteller soll dies bei dem Variable NDX Filter dank besonders hochwertiger Polarisationsfolien über den gesamten Einstellbereich gelungen sein, mehr verrät Kenko nicht. Allerdings kostet die Ausführung für 77-Millimeter-Filtergewinde bereits 450 Euro, die 82-Millimeter-Version knapp 500 Euro. Zum Vergleich: Ausführungen mit einem Regelbereich bis ND0,9 gibt es bereits für ein Drittel des Preises. Feste ND-Filter gleicher Größe halbieren die Kosten noch einmal.

Neutraldichtefilter werden dann eingesetzt, wenn man bei konstant gehaltener Blende die Belichtungszeit verlängern möchte. Will man etwa bei hellem Tageslicht eine offene Blende wählen, um die Tiefenschärfe gering zu halten, und trotzdem Bewegungsunschärfen einfangen, kann man zunächst den ISO-Wert verringern. Reicht das nicht, kommt der Neutraldichtefilter in Spiel. Je weiter er die Lichtmenge reduziert, desto längere Belichtungszeiten sind möglich. Solche Szenarien gibt es zum Beispiel in der Landschaftsfotografie, wenn man die Fließbewegungen eines Wasserfalls einfangen möchte und nur ein Motiv im Vordergrund scharf abbilden möchte. Bei Architekturaufnahmen stören oft Personen oder Fahrzeuge, die sich vor dem Gebäude bewegen. Hier kann man mit langen Belichtungszeiten sich bewegende Personen oder Fahrzeuge im Bild quasi verschwinden lassen.

Auch Filmemacher verwenden häufig variable ND-Filter, um die einfallende Lichtmenge bei konstantem Shutter und offener Blende fein zu justieren oder bei wechselnden Lichtverhältnissen konstant zu halten. Zudem ermöglicht ein solcher Filter manuelle Fade-in- oder Fade-out-Effekte. (pen)