"Vater der großen Firewall" von eigener Schöpfung blockiert

Fang Binxing gilt als Architekt der "Great Firewall of China" und hat die in der Vergangenheit immer wieder verteidigt. Als er das nun vor Publikum tun wollte, wurde er selbst von seiner Schöpfung ausgebremst – wusste sich aber doch zu helfen.

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(Bild: dpa, Jens Wolf/Symbolbild)

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Der Architekt der großen Firewall von China wurde von seiner eigenen Schöpfung vor Publikum ausgebremst und wechselte live auf eine VPN-Verbindung. Wie die BBC berichtet, hielt Fang Binxing im Harbin Institute of Technology einen Vortrag über Internetsicherheit, als er auf eine südkoreanische Website surfen wollte. Das habe wegen des staatlichen Zensursystems seines Landes nicht geklappt, weswegen er live einen VPN-Zugang einrichten musste – eine Technik, die gerne gegen staatliche Blockaden angewandt wird. Eine anschließende Fragerunde sei abgesagt worden und im Nachhinein habe sich im Internet viel Spott und Häme über Fang ergossen.

Fang habe anhand der südkoreanischen Seite zeigen wollen, dass auch andere Staaten das Internet zensieren, schreibt der britische Nachrichtenkanal weiter. Doch Südkorea blocke zwar bestimmte Inhalte, aber nicht annähernd in dem Umfang wie China. Das chinesische ist das mit Abstand aufwändigste Zensursystem der Welt, um den Informationsfluss der Bevölkerung zu kontrollieren. Erst auf dem 32C3 hatten Aktivisten gezeigt, wie es immer weiter entwickelt wird, um auch verschlüsselte und anonymisierte Verbindungen zu blocken. Fang Binxing wird dafür von chinesischen Internetnutzern immer wieder kritisiert. (mho)