Vectoring: Brüssel gibt grünes Licht für TAL-Alternative

Der Regulierer hat die Bedingungen für den Layer-2-Bitstromzugang nach dem OK der EU-Kommission festgezurrt. Beim Einsatz von Vectoring soll er als Alternative zu TAL-Anmietung dienen.

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VDSL-Verteilerkasten der Telekom

(Bild: heise online/vbr)

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Die Bundesnetzagentur hat die Bedingungen für den Layer-2-Bitstromzugang zum Telekom-Netz endgültig genehmigt, nachdem die EU-Kommission keine Einwände erhoben hat. Neben dem Standardangebot sind damit auch die Entgelte für den Layer-2-Bitstromzugang genehmigt, teilte die Regulierungsbehörde am Mittwoch in Bonn mit.

Der Layer-2-Bitstromzugang ist eine Alternative für die Anmietung einer Teilnehmeranschlussleitung (TAL) der Telekom durch einen anderen Netzbetreiber. Die Telekom muss ihren Wettbewerbern diese Möglichkeit bieten, wenn sie die Vectoring-Technik einsetzen will. Bei diesem Verfahren, das aus einer VDSL-Leitung noch höhere Datenraten herauskitzelt, können die TALs in einem Strang nicht von verschiedenen Anbietern genutzt werden.

Wettbewerber sollen künftig 18,56 Euro pro Monat für einen Layer 2-Bitstrom-Zugang bei VDSL bis 50 Mbit/s zahlen, bei 100 Mbit/s sind des 19,10. Für eine einfachen ADSL-Zugang werden monatlich 15,17 Euro fällig. Beim Einkauf ganzer Kontingente können die Entgelte für VDSL bis 50 Mbit/s etwas niedriger ausfallen. In jedem Fall ist das deutlich mehr als die Anmietung der TAL, die derzeit am Hauptverteiler 10,02 Euro kostet und am Kabelverzweiger 6,77 Euro.

"Ich begrüße sehr, dass die Europäische Kommission grünes Licht für unsere Entscheidungen gegeben hat", erklärte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann. "Für Netzbereiche, die mit Vectoring aufgerüstet werden, liegt nun eine hochwertige Alternative vor zum Zugriff auf die Teilnehmeranschlussleitung". Homann sagte weiter, es seien " ausgewogene und verlässliche Rahmenbedingungen geschaffen" worden, die den Wettbewerb stärkten. (vbr)