Vega-C: Erster kommerzieller Start von Europas neuer Trägerrakete gescheitert

Beim ersten kommerziellen Start der Vega-C sollten zwei hochauflösende Erdbeobachtungssatelliten ins All gebracht werden. Das hat nicht geklappt.

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(Bild: Arianespace)

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Der zweite Start der neuen europäischen Trägerakete Vega-C ist in der Nacht zu Mittwoch gescheitert. Wie der Hersteller Arianespace mitteilte, ist etwa zwei Minuten und 27 Sekunden nach dem Start eine Anomalie aufgetreten, woraufhin die Mission "beendet wurde". Die Ursachenfindung laufe noch. Damit sind auch die beiden hochauflösenden Erdbeobachtungssatelliten Pléiades Neo 5 und 6 von Airbus verloren. Für die neue Rakete war es der erste kommerzielle Start. Im Sommer hat sie mit mehreren kleinen Forschungssatelliten an Bord erstmals abgehoben. Die maximale Nutzlast war jetzt erstmals ausgeschöpft worden.

Bei der Vega handelt es sich um die kleinere der beiden aktuell eingesetzten Trägerraketen aus Europa. Statt 1,5 Tonnen wie die Standardvariante, soll die Vega-C (für "Consolidated") etwa 2,2 Tonnen in eine polare Umlaufbahn mit einer Höhe von 700 Kilometern befördern können. Die Nutzlast beim jetzt gescheiterten Start betrug 1977 kg, die ursprüngliche Vega hätte lediglich einen Pléiades-Satelliten ins All befördern können. Diese können mehrmals am Tag Satellitenbilder mit einer Auflösung von 30 cm pro Pixel machen. Vier sind bereits im All und bedeuten einen "Durchbruch bei der Erdbeobachtung", schreibt Arianespace.

Die größere Leistungsfähigkeit der Vega-C gegenüber ihrer Vorgängerin geht größtenteils auf Verbesserungen von drei der vier Stufen zurück. Die dritte Raketenstufe (Zefiro 9) bleibt erhalten. Vorbereitet wird derweil noch eine wirkliche Nachfolgerin, die Vega-E (Evolution). Sie soll eine deutlichere Überarbeitung erfahren. Die dritte und vierte Stufe sollen dann durch eine Methan-betriebene Stufe ersetzt werden. Sie soll 2025 erstmals abheben. Die Vega-C sollte ihren Jungfernflug ursprünglich 2021 absolvieren. Wie es nach dem gescheiterten Start jetzt weitergeht, will Arianespace zu einem späteren Zeitpunkt mitteilen.

(mho)