Vera Mercer, LIFE: Lebendige Bilder, totes Getier
In ihrem neuen Bildband LIFE beschäftigt sich die Berliner Fotografin Vera Mercer mit Stillleben, genauer gesagt mit sogenannten Küchen-Stillleben. Die bildliche Darstellung von zum Verzehr bestimmten Tieren hat ihren ganz eigenen, morbiden Charme.
(Bild: Vera Mercer)
- Sascha Steinhoff
In ihrem neuen Buch LIFE inszeniert die Berliner Fotografin Vera Mercer Stillleben in geradezu barock anmutender Pracht. Der im Distanz-Verlag erschienene Bildband zeigt auf insgesamt 96 Seiten, wieviel Leben in Blumen, Blättern, Gemüse, Früchten, Eiern, frisch gefangenen Fischen oder gerade erlegtem Wildbret steckt. Vera Mercer zufolge kann man "Sinnlichkeit [...] in schönen und in schrecklichen Dingen entdecken" und davon geben ihre Fotos ein bildgewaltiges Zeugnis.
LIFE - Zeitgenössische Stilleben von Vera Mercer (7 Bilder)
Spider Crab, Paris 2010
Bei der Optik orientiert sich die Fotografin an historischen Vorbildern. Schon barocke Maler wie beispielsweise der auf Stillleben mit toten Fischen spezialisierte Maler Abraham van Beijeren schufen ähnliche Bilder. Im heutigen Zeitalter, wo man seine Nahrungsmittel bevorzugt abgepackt im Supermarkt kauft, haben die sorgsam arrangierten Bilder trotz der gediegenen Kulissen ihren ganz eigenen, archaischen Reiz. (sts)
