Verband: Computerverkaufszahlen in Deutschland auf neuem Höchststand

Nach Angaben des Bitkom wurden im abgelaufenen Jahr hierzulande rund 13,7 Millionen Rechner verkauft. Gegenüber 2009 entspricht dieser neue Rekordwert einem Wachstum von 13 Prozent. Mobile Rechner machen über zwei Drittel des Marktes aus.

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Auch für 2011 rechnet der Bitkom mit weiter zweistelligem Wachstum im PC-Markt

(Bild: Bitkom)

Etwa jeder zehnte Deutsche hat sich im vergangenen Jahr einen neuen Computer zugelegt – das zumindest sagen die statistischen Erhebungen des Bundesverbandes Informationstechnik und Telekommunikation (Bitkom) zur aktuellen Entwicklung des PC-Marktes hierzulande. Mit insgesamt 13,7 Millionen Geräten haben die Verkaufszahlen nach Einschätzung des Branchenverbandes auch ein neues Rekordniveau erreicht. Gegenüber dem Krisenjahr 2009 steht ein Wachstum von rund 13 Prozent zu Buche. Während die mobilen Rechner wie Notebooks und Netbooks, aber auch die Geräteklasse Tablet-PC, inzwischen nach einem Plus von 16 Prozent über zwei Drittel des Gesamtmarktes ausmachen, stiegen 2010 auch die Verkaufszahlen von Desktop-Rechnern erstmals wieder, wie Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer betont. Mit einem Plus von 6 Prozent auf 4,2 Millionen Geräte fällt der Zuwachs bei den klassischen PCs, bei denen vor allem All-in-One-Modelle das Interesse der Käufer weckten, allerdings moderater aus.

Unter der Prämisse, dass rund 60 Prozent der im letzten Jahr verkauften Rechner an private Kunden gingen, entfällt nach Einschätzung des Bitkom auf gut jeden zehnten Bürger ein neuer PC. Mit einem Anteil von 40 Prozent am gesamten Marktvolumen zeigten sich aber auch Unternehmen und Behörden wieder deutlich investitionsfreudiger. Der Branchenverband gibt sich aus diesem Grund auch für das laufende Jahr optimistisch: Die Prognose für 2011 sieht ein neuerliches Wachstum der PC-Verkaufszahlen von mehr als 12 Prozent auf rund 15,4 Millionen Geräte vor. Ebenfalls positiv – wenn auch nicht ganz so deutlich – legen die Umsätze im PC-Geschäft zu. Für 2010 taxiert der Bitkom das Marktvolumen auf 6,9 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2009 bedeutet das einen Zuwachs um immerhin 8,2 Prozent. 2011 sollen die Umsätze zumindest um 6,5 Prozent auf dann 7,3 Milliarden Euro steigen.

Unterdessen macht der Branche der anhaltende Preiskampf weiter zu schaffen, die Situation entspannt sich aber zusehends. Die PC-Preise steigen zum Teil wieder. Für Desktop-PCs weist der von der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) in Kooperation mit dem Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT) und der GfK Marketing Services GmbH (GfK) regelmäßig erhobene CEMIX (Consumer Electronics Marktindex Deutschland) sogar ein deutliches Plus von 11 Prozent gegenüber 2009 aus. Damals hatten die Verkaufspreise noch um mehr als 5 Prozent nachgegeben. Bei Notebooks hat sich der Preisverfall zumindest verlangsamt. Sank der durchschnittliche Verkaufspreis 2009 noch um fast 15 Prozent, waren es in den ersten 9 Monaten 2010 nur noch gut 4 Prozent. Laut CEMIX bezahlten Verbraucher für ein Notebook zuletzt im Schnitt 576 Euro, für einen Desktop-PC rund 660 Euro.

Der Boom der besonders preisgünstigen Netbooks flaut derweil spürbar ab – die Verkaufszahlen gingen im vergangenen Jahr um 12 Prozent auf 1,7 Millionen Stück zurück – mit den Tablet-PCs etabliert sich hingegen eine neue Geräteklasse, die ebenfalls eher im unteren bis mittleren Preissegment angesiedelt ist. Zudem stehen beide Rechnerklassen im unmittelbaren Wettbewerb: "Sie sprechen eine ähnliche Kundengruppe an, die für den mobilen PC-Einsatz leichte, handliche Geräte bevorzugt", erklärt Scheer. 2010 wurden nach Erhebungen des Bitkom bereits rund 450.000 Tablet-PCs hierzulande verkauft. Mit einem Marktanteil von 3 Prozent steht diese Geräteklasse allerdings noch am Anfang ihrer Entwicklung. (map)