Verband der Privatsender verteidigt Verschlüsselungspläne

Der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) hat die Kritik an den Verschlüsselungsplänen von RTL und MTV zurückgewiesen und wirft den Gegnern Populismus vor.

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Der Streit um die Verschlüsselungspläne der Privatsender RTL und MTV geht in die nächste Runde. Der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) hat die Kritik der Landesmedienanstalten am heutigen Freitag vehement zurückgewiesen. Der Verband wirft Gegnern der Verschlüsselung Populismus vor und bedauert, die "undifferenzierte Herangehensweise" habe zu Fehlinterprationen in der Öffentlichkeit geführt. Gleichzeitig forderte VPRT-Präsident Jürgen Doetz zu einer Versachlichung der Diskussion auf.

"Die Grundverschlüsselung ist in der digitalen Welt unverzichtbare Voraussetzung zum Schutz des Signals vor unberechtigten Zugriffen", erklärte Doetz in Berlin. Den privaten Sendern müsse erlaubt sein, zusammen mit den Infrastrukturbetreibern neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die den Wert der Inhalte berücksichtigen. "Wer hier pauschal von 'Fee TV' oder 'Pay TV light' spricht, verliert sich im Populismus und spricht dem Nutzer die Option auf ein breiteres Angebot ab". Die Verschlüsselungspläne seien ein konsequenter Schritt, mit denen die Privatsender den Herausforderungen der Digitalisierung begegnen.

Die Darstellung der Landesmedienanstalten, eine terrestrische Verschlüsselung werde als "Mautstelle" vor sonst frei empfangbare Programme gesetzt und leiste damit den EU-Überlegungen zu einer Frequenzversteigerung Vorschub, weist der Verband vehement zurück. Aus der verfassungsmäßig garantierten Informationsfreiheit entstehe kein Anspruch auf eine kostenlose Bereitstellung der Informationen, so der VPRT. Der besondere Auftrag der Sender für die Meinungsvielfalt und deren bevorrechtigter Zugang zu den Frequenzen werde durch die Verschlüsselung nicht in Frage gestellt, argumentierte Doetz. (vbr)