Verband warnt vor höheren Telefongebühren auf dem Land

Vor einer drohenden Verteuerung der Telefongebühren auf dem Land hat der Telekommunikations-Verband VATM gewarnt.

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Vor einer drohenden Verteuerung der Telefongebühren auf dem Land hat der Telekommunikations-Verband VATM gewarnt. Wenn sich die Deutsche Telekom die Preise nicht mehr genehmigen lassen müsste, könnte sie mit extrem günstigen Angeboten die Wettbewerber verdrängen, erklärte der Präsident des Verbandes der Anbieter von Telekommuniaktions- und Mehrwertdiensten, Joachim Dreyer, am Freitag in Köln. Dreyer schlussfolgert: "Noch niedrigere durch die Telekom subventionierte Preise in der Stadt würden letztendlich von der Landbevölkerung finanziert werden".

Das Szenario sieht Dreyer wohl wegen eines aktuellen Antrags der Telekom bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post entstehen. Demnach möchte der Bonner Telefonkonzern Telefonpreise für Gespräche von und nach Berlin im Geschäftskundenbereich von einer Genehmigung ausnehmen. Im Berlin-Verkehr, so die Begründung des Unternehmens, liege keine marktbeherrschende Stellung mehr vor. Nach Ansicht von Dreyer hätte der Wegfall der Missbrauchskontrolle aber einen starken Preisverfall in Ballungsräumen zur Folge. Die Preise für Telefongespräche auf dem Land würden sich jedoch nicht bewegen und würden damit erstmals und endgültig höher als in dicht besiedelten Gebieten.

Seit der Marktöffnung vor zwei Jahren seien Ferngespräche bis zu 85 Prozent billiger geworden. Schleppend verlaufe die Entwicklung aber im Ortsnetz, wo Preissenkungen weitgehend verhindert worden seien. Hier besitze die Telekom praktisch immer noch ein Monopol, kritisierte Dreyer. (dz)