Verein für automatisiertes Chip-Design gegründet

An der Universität Hannover wurde der Verein edacentrum gegründet, der sich der Förderung des automatisierten Chipdesigns (Electronic Design Automation, EDA) verschrieben hat.

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Von
  • Karsten Violka

An der Universität Hannover wurde der Verein edacentrum gegründet, der sich der Förderung des automatisierten Chipdesigns (Electronic Design Automation, EDA) verschrieben hat. EDA widmet sich der Optimierung von Entwurfsmethoden für Mikroelektronik und hilft dabei, komplexe Schaltungen zu bewältigen, die Entwurfsproduktivität zu steigern und die Qualität der Chips zu verbessern.

Der Verein möchte in Deutschland ein Forum für große und kleine Unternehmen sowie für Hochschulen bilden und einen Beitrag zu Koordination von Forschung und Entwicklung in diesem Umfeld leisten. EDA-Kompetenzen sollen gebündelt und ausgebaut werden und die Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Durch die Kooperation von Firmen und Universitäten sollen neue Impulse und Synergien für Forschung und Entwicklung der EDA entstehen – allerdings will der Verein keine eigene Forschungs- und Entwicklung betreiben.

"Wer Superchips entwerfen und herstellen kann, wird die Marktführerschaft in einem Bereich übernehmen, der das Fundament der zukünftigen Informationsgesellschaft darstellt", sagte Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn bei der Eröffnung am Montag. Vom Bundesforschungsministerium für die nächsten drei Jahre mit jeweils einer Million Mark ausgestattet, werde das EDA-Zentrum bundesweit Forschungsprojekte für 80 Millionen Mark koordinieren. Jeweils drei Millionen Mark steuern die beteiligten Firmen bei, unter ihnen Infineon, Philips, Bosch, Nokia und Atmel.

"Kooperationen zwischen Industrie und Forschung werden immer wichtiger. Leider ist das in Deutschland immer noch nicht üblich", sagte Bulmahn. Für die Universität Hannover bedeute das neue Chipdesign-Zentrum einen Kompetenz- und Imagegewinn. "Wir kriegen nur ausländische Doktoranden, wenn wir attraktive Schwerpunkte haben", sagte Universitätspräsident Ludwig Schätzl. (kav)