Verfall des weißrussischen Rubels trifft Telekom Austria

Umsatz und Ergebnis der Telekom Austria Group (TA) sind in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich zurückgegangen. Daran beteiligt war auch die weißrussische Tochter Velcom, die immer Euro generiert.

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Umsatz und Ergebnis der Telekom Austria Group (TA) sind in den ersten neun Monaten des Jahres deutlich zurückgegangen. Einen regelrechten Einbruch gibt es beim Nettogewinn, der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast drei Viertel geringer ausgefallen ist: Nach 256,5 Millionen Euro sind es nur noch 68,7 Millionen. Die Kundenzahlen entwickeln sich durchwegs positiv, zudem konnte in Österreich der Rückgang der Festnetzanschlüsse gestoppt werden.

Der Konzernumsatz ist in den ersten drei Quartalen um 4,1 Prozent auf 3,339 Milliarden Euro zurückgegangen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rutschte um 7,9 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro ab. Daraus ergibt sich eine EBITDA-Marge von 35,6 Prozent. Ein guter Teil dieser Rückgänge ist auf den Verfall des weißrussischen Rubels zurückzuführen. Zahlte man zu Jahresbeginn noch knapp unter 4000 Rubel für 1 Euro, waren es Ende September etwas über 10.000, zwischenzeitlich sogar noch mehr. Die weißrussische Tochter Velcom generiert damit immer weniger Euro. Eine Abschreibung ihres Werts sei derzeit aber nicht erforderlich, heißt es im Quartalsbericht (PDF-Datei). Den Rückgang des Nettogewinns hätte aber auch ein stabiler Rubel nicht verhindert.

Im Stammland Österreich verzeichnet die Tochtergesellschaft A1 seit einem Jahr eine leichte Zunahme der Festnetzanschlüsse: plus 1 Prozent auf 2,3 Millionen, wovon mehr als die Hälfte bereits breitbandige Internetzugänge sind. Im Mobilfunk-Segment könnte der Marktanteil des A1-Netzes allerdings bald erstmals unter 40 Prozent fallen, obwohl der Kundenstock auf nunmehr 5,2 Millionen angewachsen ist. Denn die Österreicher haben immer mehr SIM-Karten, Ende September waren es bereits mehr als 1,55 pro Kopf. Finanziell musste A1 von Januar bis September einen Umsatzrückgang von 4,7 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro hinnehmen. Der EBITDA fiel um 8,3 Prozent auf 746,1 Millionen Euro. Somit beträgt die EBITDA-Marge 34,1 Prozent.

Die kleineren Märkte Slowenien, Serbien, Mazedonien und Liechtenstein entwickeln sich für die TA sehr erfreulich; sie können aber die Umsatz- und EBITDA-Rückgänge in den großen Gesellschaften in Österreich, Bulgarien, Kroatien und Weißrussland bei Weitem nicht wettmachen. (anw)