Verfügung gegen PC-Welt im Streit um Volks-PC

Der Konflikt zwischen der Zeitschrift PC-Welt und dem PC-Hersteller 4MBO um den angeblich "strahlenden Volks-PC" verschärft sich. Wie die Zeitschrift am gestrigen Abend auf ihrer Website mitteilte, darf sie aufgrund einer Einstweiligen Verfügung des Landgerichts Hamburg ihre Behauptungen, der von 4MBO gefertigte und von der Plus-Handelskette sowie bild.t-online.de vertriebene Rechner überschreite die EMV-Grenzwerte, bis auf Weiteres nicht mehr verbreiten.

Der Hersteller 4MBO hatte die Darstellung der PC-Welt bereits am 29. Oktober zurückgewiesen, sich auf eine vorliegende Bescheinigung der EMV-Konformität des "Volks-PC" berufen und der Zeitschrift Messfehler vorgeworfen.

Die Verfügung ist dem Bericht zufolge schon am 31. Oktober ohne mündliche Verhandlung ergangen. Wie bereits gemeldet, hatte die Zeitschrift noch am selben Tag Hinweise auf den Artikel von ihrer Website entfernt. Geändert wurde auch die Abbildung des Titelbildes der PC-Welt-Ausgabe 12/02, auf der zunächst die Schlagzeile "Gefährlicher Plus-PC" mit dem Logo der Plus-Handelskette zu lesen war. Die Zeitschrift dürfe nicht mehr ausgeliefert werden, heißt es. Der IDG Magazine Verlag kündigte an, gegen die Verfügung Rechtsmittel einzulegen.

Die PC-Welt dementierte außerdem den Bericht von heise online, wonach sie im Rahmen ihrer Berichterstattung über den "Volks-PC" ein fragwürdiges Messprotokoll veröffentlicht hat. heise online hat wahrheitsgemäß berichtet, dass der c't-Redaktion ein zwei Wochen älteres Protokoll vorliegt, das im Auftrag eines Wettbewerbers der Firma 4MBO angefertigt wurde und in sämtlichen Messwerten inklusive der Klimadaten mit dem Dokument übereinstimmt, das nach Darstellung der PC-Welt bei einer von ihr veranlassten Messung an einem von ihr zur Verfügung gestellten "Volks-PC" entstanden sein soll. Eine solche Übereinstimmung kann jedoch bei Freifeldmessungen an zwei verschiedenen Geräten in der Praxis nicht vorkommen. (cp)