Vergleichsportal PriceRunner verklagt Google auf 2 Milliarden Euro Schadenersatz

Das schwedische Vergleichsportal PriceRunner hat Google vor dem Patent- und Marktgericht in Stockholm verklagt. Der Grund: Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht.

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(Bild: mentatdgt/Shutterstock.com)

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Das schwedische Unternehmen PriceRunner hat Google vor dem Patent- und Marktgericht in Stockholm verklagt. Das Preisvergleichsportal nennt als Grund, dass Google den Wettbewerb verzerre. Als Schadenersatz fordert PriceRunner vorerst 22 Milliarden schwedische Kronen (SEK), was knapp 2,1 Milliarden Euro entspricht.

Google verstößt laut PriceRunner gegen das Wettbewerbsrecht, weil es bei den Suchergebnissen in der Google-Suche seine eigene Vergleichsplattform (Google Shopping) bevorzuge. Dadurch würden Konkurrenten wie PriceRunner geschwächt und die Verbraucher müssten möglicherweise mehr zahlen. Google nutze so seine Position als unangefochtener Suchmaschinen-Marktführer aus.

Der geforderte Schadensersatz von 22 Milliarden SEK entspreche den Gewinnen, die PriceRunner aufgrund von Googles Praktiken entgangen seien: seit 2008 in Großbritannien sowie seit 2013 in Schweden und Dänemark. PriceRunner erwartet, dass der Prozess gegen Google Jahre dauern wird. Somit werde auch die als Schadensersatz geforderte Summe steigen, sollte Google seine Praktiken nicht unterlassen.

PriceRunner stützt sich auf ein Urteil des Gerichts der Europäischen Union vom November 2021. Darin bekräftigt das Gericht eine Entscheidung der Europäischen Kommission, die Google im Juni 2017 eine Strafe von 2,4 Milliarden Euro auferlegte. Der Grund auch hier: Google habe die europäischen Wettbewerbsgesetze verletzt, indem es das eigene Preisvergleichsportal bevorzugt angezeigt habe. Google hat diese Entscheidung der EU-Kommission erfolglos angefochten und zieht aktuell gegen das Urteil des Gerichts der Europäischen Union vor den Europäischen Gerichtshof.

(gref)