Verhaftet wegen Falschmeldung im Web

Das FBI hat einen Angestellten der US-Firma PairGain unter dem Vorwurf verhaftet, durch eine gefälschte Wirtschaftsmeldung den Aktienkurs seines Arbeitgebers manipuliert zu haben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christian Persson

Das FBI hat einen Angestellten der US-Firma PairGain unter dem Vorwurf verhaftet, durch eine gefälschte Wirtschaftsmeldung den Aktienkurs seines Arbeitgebers manipuliert zu haben.

PairGain (Börsenkürzel PAIR), vor zwei Jahren noch als Vorreiter in der Breitbandtechnik für über 30 US-Dollar gehandelt, hat im Rennen gegen die Großen der Branche viel Boden verloren. Der Kurs dümpelte seit Monaten im einstelligen Bereich, als am 7. April in Investoren-Chatgroups die Nachricht von einer geplanten Übernahme durch ein israelisches Unternehmen die Runde machte. Ein Link führte zu der gefälschten Wirtschaftsmeldung im Design der angesehenen Agentur Bloomberg. Der Kurs schnellte daraufhin um über 31 Prozent hoch. Als Bloomberg und die angebliche Käuferin dementierten, brach er wieder zusammen.

Ob der Verhaftete, der gegen eine Kaution von 50.000 US-Dollar wieder auf freien Fuß gesetzt wurde, tatsächlich von dem Betrugsmanöver profitiert haben soll, geht aus der Anklage nicht hervor. Offenbar steht bisher nur fest, daß er früher mit Aktien spekuliert hat. Wenn Aktienbetrug nachgewiesen werden kann, droht ihm nach US-Recht eine Haftstrafe von maximal zehn Jahren. Außerdem hat Bloomberg eine Klage wegen mißbräuchlicher Verwendung seines Warenzeichens eingereicht.

Unterdessen stieg die PairGain-Aktie noch höher, als führende Brokerhäuser Kaufempfehlungen aussprachen. Die Analysten bescheinigen PairGain gute Chancen in ADSL-Markt. Gestern meldete die Firma allerdings Quartalsergebnisse, die die Erwartungen nicht erfüllten, so daß der Kurs erneut unter starken Druck geriet. (cp)