Verleger: (iPad-)Magazine als Wachstumsfaktor

Papier oder Tablet-PC? Für die eingesessenen Medienhäuser gibt es die Alternative nicht: Sie müssen auf allen Kanälen präsent sein, meint der neue Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger.

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Von
  • dpa

Im Wettbewerb gegen Internet-Anbieter wie Amazon, Google oder Facebook versuchen die traditionellen Medienhäuser, verstärkt die Aufmerksamkeit der Nutzer an sich zu ziehen. Bis zum Jahr 2014 werde der Anteil des Digitalgeschäfts am Gesamtumsatz aller Verlagshäuser bei mindestens 11 Prozent liegen. "Die Zeitschriftenhäuser sind mit ihren Titeln, Formaten und Inhalten auf den Wettbewerb sehr gut vorbereitet", sagte der neue Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Stephan Scherzer, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.

Für 2012 wird der Inlandsumsatz der deutschen Zeitschriften um 1,0 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro zulegen. Das "Vorkrisenniveau" von 2008 mit 7,7 Milliarden Euro Umsatz wird dabei nicht erreicht. Darüber hinaus gebe es weitere Chancen im Ausland, die Reichweiten im stationären und mobilen Web könnten stark wachsen, sagte Scherzer. Umso wichtiger sei es, die digitalen Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln.

Als Beispiel nannte Scherzer die rasante Zunahme der Applikationen für Tablet-PCs wie das iPad sowie Smartphones – und die Bereitschaft von Nutzern, für solche Inhalte-Apps auch zu bezahlen. Einige Verlage böten mittlerweile über 100 eigene Bezahl-Anwendungen auch auf eigenen Digital-Kiosken an. Nach VDZ-Umfragen haben sich die Paid-Content-Apps der Verlage innerhalb von neun Monaten vervierfacht. Scherzer erwartet eine weitere Belebung dieses Zukunftsgeschäfts mit der Zunahme von Tablet-PCs im kommenden Jahr auch durch neue Wettbewerber neben Apple. Der US-Konzern beherrscht den Markt momentan.

Die Transformation gehe ungebrochen weiter und werde durch die steigende Relevanz von Tablets und Smartphones an Geschwindigkeit eher zunehmen, sagte Scherzer. Die Hauptsäule, das Print-Geschäft, bleibe dabei aber die Basis, um die neuen Formate und Kanäle auszubauen. 2011 lagen vor allem Wissenszeitschriften sowie Titel zu den Themen Wohnen, Garten, Essen und Gesundheit 2001 in der Print-Publikumsgunst vorne. Die Verleger könnten im Wettbewerb mit den großen IT-Firmen vor allem durch eine Verzahnung von journalistischen Inhalten mit neuer Technik bestehen, sagte Scherzer. (bsc)